Roger Federer scheitert beim Masters-1000-Turnier in Madrid hauchdünn im Viertelfinal. Der 37-jährige Schweizer verliert gegen den Weltranglisten-Fünften Dominic Thiem 6:3, 6:7 (11:13), 4:6.
Federer spielte sein erstes Sandplatz-Turnier seit drei Jahren, als er in Rom ebenfalls gegen Thiem ausgeschieden war. Und wie am Tag zuvor Gaël Monfils startete auch Thiem schwach in die Partie und schenkte Federer das erste Break geradezu. Der erste Satz war eine klare Sache, doch danach steigerte sich der zwölf Jahre jüngere Österreicher deutlich. Zunächst stabilisierte er sein Spiel bei eigenem Aufschlag, so dass Federer für lange Zeit zu keinen Breakchancen mehr kam. Dann fand er auch gegen den Service des Baslers je länger je mehr Lösungen.
Da der dreifache Champion des Turniers in Madrid, je einmal in der Hall, auf rotem und blauem Sand, aber im zweiten Satz sämtliche fünf Breakchancen Thiems abwehrte, kam es zu einem dramatisch verlaufenden Tiebreak. Federer führte 3:0, geriet 4:6 ins Hintertreffen, wehrte aber insgesamt fünf Satzbälle ab. Selber kam er zweimal – bei 8:7 und bei 10:9 – zu Matchbällen. Beide Male schlug der zwölf Jahre jüngere Österreicher aber gut auf, und Federer verzog zweimal den Rückhand-Return.
Auch der dritte Satz war eine eigentliche Achterbahn-Fahrt. Thiem ging 3:1 und 4:2 in Führung, Federer konterte zum 4:4. Damit endeten aber die Parallelen zum Achtelfinal gegen Monfils, den der Schweizer 6:0, 4:6, 7:6 für sich entschieden hatte. Thiem gelang nochmals ein Break, und diesmal hatte Federer keine Antwort mehr. Nach 2:10 Stunden verlor er zum vierten Mal im sechsten Duell mit Thiem. Bereits vor knapp zwei Monaten im Final von Indian Wells hatte er nach starkem Start einen langen Abnützungskampf gegen den Österreicher verloren.
Federer: «Mit Matchbällen zu verlieren ist das Schlimmste»
Insgesamt darf das Comeback auf der roten Unterlage trotz der knappen Niederlage gegen den zweitbesten Sandspieler der letzten Jahre aber als gelungen bezeichnet werden.
Thiem trifft nun im Halbfinal am Samstag auf die Weltnummer 1 Novak Djokovic. Die restlichen beiden Viertelfinals bestritten Stan Wawrinka gegen Rafael Nadal und Aufsteiger Stefanos Tsitsipas gegen Titelverteidiger Alexander Zverev nach Redaktionsschluss.