Roger Federer musste in Rom für den Viertelfinal gegen Stefanos Tsitsipas Forfait erklären. Der Schweizer hatte sich im Achtelfinal gegen Borna Coric am rechten Bein verletzt. Ist nun auch die Paris-Teilnahme in Gefahr?
Völlig überraschend teilt Roger Federer am Freitag mit, dass er nicht zum Viertelfinal gegen Stefanos Tsitsipas antreten kann. Er fühle sich «physisch nicht bei hundert Prozent und musste die harte Entscheidung treffen, mich aus den Italian Open zurückzuziehen», gibt der Maestro nur wenige Stunden nach dem hartumkämpten Sieg über Borna Coric bei Twitter bekannt.
Details zur Verletzung gibt der Schweizer keine preis, laut der ATP handelt es sich um eine Blessur am rechten Bein. Doch wie schwer ist die Verletzung wirklich? Federer ist nicht einer, der wegen kleinen Wehwehchen schon vor dem Spiel das Handtuch wirft. Forfait erklärt hat der 20-fache Grand-Slam-Sieger in seiner langen Karriere erst viermal.
Trotzdem ist die Entscheidung, nicht zum Viertelfinal anzutreten, wahrscheinlich mit einer Vorsichtsmassnahme zu erklären. Wäre es eine schwerere Verletzung gewesen, hätte er gegen Coric schliesslich kaum bis zum Ende durchhalten, zwei Matchbälle abwehren und gewinnen können. Federer wollte wohl nicht riskieren, dass sich der Zustand seines Beines so kurz vor den French Open (Start am 26. Mai) weiter verschlechtert.
«SRF»-Experte Heinz Günthardt glaubt, dass die grosse Belastung schuld an Federers Verletzung ist: «Es ist sicher, dass bei ihm etwas im Bein zwickt. Das ist normal, da er schon länger nicht mehr derart lange auf Sand gespielt hat.» Der 37-Jährige musste am Donnerstag gleich zwei Spiele bestreiten und stand fast vier Stunden auf dem Platz. Auf Sand werden die Muskeln durch das ständige Rutschen ohnehin stark strapaziert.
«Bis zu Roland Garros bleiben noch einige Tage. Ich bin optimistisch, dass er in Paris zu 100 Prozent fit sein wird», sagt Günthardt. Für Federer wäre es die erste Teilnahme an den French Open seit 2015. Doch war seine kurzfristige Teilnahme in Rom der falsche Entscheid, der nun alles auf den Kopf stellt? Das wird nur Federer selbst beantworten können. Dass er vier seiner fünf Vorbereitungsspiele auf Paris gewinnen konnte, nachdem er drei Jahre lang kein einziges Match auf Sand gespielt hat, wird Federer aber bestimmt positiv stimmen.