Tennis «Halt die Klappe, Mats» – Kyrgios wütet auf Twitter und auch der Schlichter kriegt sein Fett ab

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30.9.2020

Karen Khachanov und Nick Kyrgios (rechts) geraten virtuell aneinander.
Karen Khachanov und Nick Kyrgios (rechts) geraten virtuell aneinander.
Bild: Getty

Internet-Regel Nummer 1: Lass dich nie auf eine Diskussion mit Nick Kyrgios ein. Karen Khachanov hat's dennoch getan und erhält dafür die Quittung. Dabei hat er es nur gut gemeint. Willkommen zu «The Daily Nick».

Mit Boris Becker trägt Nick Kyrgios (ATP 42) seit Wochen virtuell eine öffentliche Schlacht aus. Auch sonst ist der Australier bekannt dafür, seine Meinung auf Social Media ungefiltert kundzutun. Während der Coronapandemie hat er augenscheinlich noch etwas mehr Zeit, sich in die Themen «einzubringen».

Seit dem Turnier von Acapulco Ende Februar pausiert das «Enfant terrible» der Szene und geizt nicht mit Attacken aus der Ferne. Kyrgios ist der Meinung, dass der Spielbetrieb in Anbetracht der weltweiten Krise generell viel zu früh wieder aufgenommen wurde. Die «Adria Tour» war für ihn ebenso ein schlechter Witz, wie der sorglose Umgang mit der Coronabedrohung, etwa von Alexander Zverev.

Nun knöpft sich Kyrgios Karen Khachanov (ATP 16) vor. Dabei trat der Russe zunächst nur als Schlichter in Erscheinung, nachdem Kyrgios TV-Kommentator und Ex-Weltnummer 1 Mats Wilander angegriffen hatte. Dieser meinte nach Andy Murrays Startniederlage gegen Stan Wawrinka in Roland Garros, dass der Schotte eigentlich zurücktreten sollte. Da schaltet sich Kyrgios ein und attackiert Wilander, worauf die Wogen erst recht hochgehen. Was bleibt? Ein Pelikan und einer, der Bücher lesen sollte. Aber schön der Reihe nach.

Der Schlagabtausch im Wortlaut

Kyrgios: «Ich habe gerade gelesen, was Mats Wilander über Andy Murray gesagt hat. Halt die Klappe, Mats. Keinen interessiert's. Muzz (Andy Murray, Anm. d. Red.), du musst wissen: Bleib so lange du möchtest. Wir begrüssen es und geniessen dein Tennis und Geplänkel. Zudem: Ich habe niemals einen Punkt von Mats Wilander geschaut.»

Khachanov: «Komm schon, Nick. Das geht zu weit. Zeig etwas Respekt.»

Kyrgios: «Alles klar hier. Muzz und ich respektieren einander. Und wenn einer über einen von uns so spricht, dann verteidige ich ihn. Du verlangst von mir, dass ich Mats respektiere? Wofür? Dafür, dass er einen Ball über das Netz schlägt? Meinen Respekt bekommt er dafür nicht.» 

Khachanov: «Bruder, das ist deine Meinung. Ich denke wirklich, dass du ein guter Kerl bist und ich habe kein Problem mit dir. Aber du sitzt daheim und schreibst deine Kommentare über Spieler. Ich frage mich, wer hier ein Problem hat.»

Kyrgios: «Also denkst du, dass was die Spieler während der Pandemie gemacht haben, smart war? Ich würde es lieben, eine intellektuelle Konversation mit dir zu haben. Aber ich denke, der Inhalt würde nicht viel weiter führen, als ein Gespräch darüber, wie hart du die Bälle schlagen kannst. Ich mache die Leute hier nur verantwortlich.» 

Khachanov: «Wenn du das nächste Mal über meinen Intellekt sprichst, dann lese zuvor ein paar Bücher, anstatt den ganzen Tag Videospiele zu spielen.»

Kyrgios: «Bilderbücher zählen nicht. So wie du diesen Satz formuliert hast.»

Kyrgios: «Ich habe übrigens Bedürftigen mit Mahlzeiten geholfen und neue Einrichtungen für Kinder eröffnet, um aktiv zu werden. Aber mach deine Recherche, du Pelikan.»

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