Andy Murray ist mit künstlicher Hüfte zurück im Geschäft. Im Final in Antwerpen bezwang er Stan Wawrinka und erklärt, was ihm dieser Moment bedeutet.
Nach dem hart erkämpften Finalsieg bei den European Open in Antwerpen begann für Andy Murray der Kampf mit den Emotionen. «Das ist einer der grössten Siege, die ich hatte. Ich bin sehr stolz», so der gerührte Schotte, der nach dem 3:6, 6:4, 6:4-Erfolg über Stan Wawrinka am Sonntag bei dem mit über 711 000 Euro dotierten Turnier von Antwerpen auch einige Tränen verdrückte.
Kein Wunder, wenn man seine Leidensgeschichte bedenkt: Knapp neun Monate zuvor unterzog sich der 32-Jährige seiner zweiten Hüftoperation und liess öffentlich das Karriereende durchschimmern.
So humpelte Murray 2017 noch über den Parkplatz
Dass der ehemalige Weltranglistenerste seinen insgesamt 46. Turniersieg nach gut zweieinhalb Jahren feiern konnte, hing auch mit seinem Gegner zusammen. Wawrinka dominierte lange das Spiel und gewann den Startsatz souverän. «Er schlug Winners aus allen Lagen», so Murray. Doch Wawrinka verpasste es danach, das Match über die Bühne zu bringen. «Ich konnte irgendwie dranbleiben und einen dritten Satz erzwingen, der sehr umkämpft war.»
Schliesslich behielt Murray im Duell der dreifachen Grand-Slam-Sieger das bessere Ende für sich. Der 45. und davor letzte Turnier-Erfolg war dem 32-Jährigen Anfang März 2017 in Dubai gelungen. «Das bedeutet mir sehr viel. Die letzten Jahre waren sehr schwierig», so die aktuelle Nummer 126 der Weltrangliste, «ich hätte nicht erwartet, noch einmal in dieser Position zu sein. Ich habe diese Woche sehr genossen.»
Im Juni kehrte der zweifache Olympiasieger im Doppel auf die Tour zurück, ehe er im August auch wieder im Einzel an den Start ging. Die Rückkehr in den Tennis-Zirkus bedeutet auch einen Einschnitt ins Familienleben, seine Frau erwartet ihr drittes Kind. Er schmunzelt: «Weil ich in den letzten Jahren nicht auf Tour war, ist meine Familie grösser geworden. Also muss ich zurück, damit wir nicht ausser Kontrolle geraten»,