Tennis Murray: «Zwei Spieler werden Federer überflügeln» – Für Becker bleibt Roger aber der GOAT

jar

13.10.2020

Roger Federer posiert Anfang 2018 mit der Australian-Open-Trophäe. War dies sein letzter Grand-Slam-Titel?
Roger Federer posiert Anfang 2018 mit der Australian-Open-Trophäe. War dies sein letzter Grand-Slam-Titel?
Bild: Getty

Mit seinem Triumph an den French Open hat Rafael Nadal zu Roger Federer aufgeschlossen und steht nun auch bei 20 Grand-Slam-Titeln. Andy Murray glaubt, dass nicht nur der Spanier am Ende der Karriere mehr Major-Siege haben wird als der Schweizer. 

Nach seinem 13. Titel in Roland-Garros wird Rafael Nadal von allen Seiten mit Gratulationen und Huldigungen überschüttet. Auch Andy Murray kommt aus dem Schwärmen kaum heraus. «Er braucht nur noch einen Sieg in Paris, dann hat er an einem einzigen Turnier gleich viele Titel gewonnen wie Pete Sampras bei allen Grand Slams. Das ist einer der grössten Rekorde im Sport, wenn nicht sogar der grösste», wird der Schotte von der «Daily Mail» zitiert. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Zukunft wiederholt werden kann oder einer auch nur in diese Nähe kommen wird.»

Und so glaubt Murray auch, dass Nadal sich mindestens noch einen weiteren Major-Titel holen und Roger Federers Rekord von 20 Grand Slams brechen wird. Zudem ist er sich sicher, dass auch Novak Djokovic, der aktuell bei 17 Titeln steht, Federer noch ein- und überholen wird. «Es kann sein, dass sich einer verletzt und Probleme bekommt, welche die Karriere verändern – so wie es bei mir der Fall war. Aber wenn sie alle fit bleiben und im gleichen Alter zurücktreten, denke ich, dass das Rennen zwischen Rafa und Novak entschieden wird», so Murray.

Andy Murray (r.) glaubt, dass Rafael Nadal Roger Federer übertrumpfen wird.
Andy Murray (r.) glaubt, dass Rafael Nadal Roger Federer übertrumpfen wird.
Bild: Getty

Die frühere Weltnummer 1 spielt seit dem vergangenen Jahr mit einem künstlichen Hüftgelenk und konnte nach seinem Comeback nie mehr an die früheren Erfolge anknüpfen. Dass es auch anders geht, hat Federer bei seiner Rückkehr nach langer Verletzungspause im Jahr 2017 bewiesen, als er direkt die Australian Open gewinnen konnte. Dieses Kunststück will der mittlerweile 39-jährige Maestro nun wiederholen – sein Comeback nach der Knieoperation ist wohl auf Januar 2021 in Melbourne geplant. 

Für Becker bleibt Federer der GOAT

Selbst wenn Nadal den Schweizer in Sachen Grand-Slam-Siegen tatsächlich übertrumpfen sollte, bleibt Federer für Boris Becker der Tennis-GOAT – der beste Spieler aller Zeiten. Die deutsche Tennis-Legende analysiert die beiden Superstars der Szene in der «Daily Mail» und kommt zum Schluss, dass der Basler die Nase am Ende knapp vorne hat. 

Becker sieht Federer beim Service und beim Volley im Vorteil und glaubt auch, dass der Maestro in hohem Alter noch eher auf Top-Niveau spielen kann als Nadal, der mittlerweile auch 34-jährig ist. Ein weiterer Faktor, der für Federer spricht, sei die grosse Popularität. Becker: «Man kann ihn auf eine Stufe mit Muhammad Ali und Michael Jordan stellen.»

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Nadal sei gemäss Becker beim Vorhandspielen und auf den Beinen der Bessere. Auf gleicher Stufe sieht er die beiden bei der Rückhand. Und All-Rounder seien Federer und Nadal auch beide, schliesslich haben sie jedes Grand-Slam-Turnier mindestens einmal gewinnen können.

So entscheidet Federer das Rennen gegen Nadal aus Sicht von Boris Becker knapp für sich. Aber der Deutsche sagt: «Djokovic dürfen wir nicht vergessen. Es wäre sehr dumm, ihn abzuschreiben. Zumal er mindestens noch fünf Jahre lang wettbewerbsfähig bleiben könnte.»

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