Wimbledon Dieser Wutausbruch zeigt, wie gross der Druck auf einen Qualifikanten ist

SB10

27.6.2019

Akira Santillan ist nach seiner Niederlage untröstlich.
Akira Santillan ist nach seiner Niederlage untröstlich.
Bild: Getty

Nach einer bitteren Niederlage muss Akira Santillan seinen Frust loswerden und zerstört alle seine fünf Schläger. Kein Wunder, wenn man die Chance auf einen grossen Zahltag verpasst hat.

Akira Santillan ist ein australisch-japanischer Tennisprofi, der gerade die Tiefen seines Berufes erlebt. In der 2. Runde der Qualifikation für Wimbledon verliert die Weltnummer 234 den entscheidenden dritten Satz gegen Ruben Bemelmans mit 10:12. Dabei hatte der 22-Jährige sogar noch zwei Matchbälle auf dem Schläger. Zu viel für Santillan. Er sucht sich schnurstracks einen etwas abgelegenen Ort auf der Anlage, um seinen Frust rauszulassen. Dann zerschmettert Santillan alle seine fünf Rackets und lässt sie am Tatort liegen. Danach soll er laut Augenzeugen gesagt haben, er trete zurück.

Dummerweise blieb sein Ausbruch nicht unbemerkt, die Bilder und Videos machen in der Tennis-Szene die Runde.

Dabei kann man die Wut gut verstehen: Hätte er die Partie gewonnen, wäre Santillan einen Sieg von einem begehrten Platz im Wimbledon-Haupftfeld entfernt gewesen, seiner ersten Grand-Slam-Teilnahme überhaupt – und dort winkt ein garantierter Zahltag von umgerechnet mindestens 55'000 Schweizer Franken.

Preisgeld Wimbledon Frauen und Männer 2019
1. Runde: 50.507 €
2. Runde: 80.812 €
3.Runde: 124.585 €
1/8 Final: 197.541 €
1/4 Final: 321.984 €
1/2 Final: 659.968 €
Final: 1.318.814 €
Sieg: 2.637.628 €

Stattdessen geht bei Santillannun der finanzielle Krebsgang weiter – diese Saison verdiente er bisher gerade mal 27'844 US-Dollar. 

Insgesamt sind beim Traditionsturnier rund 50 Millionen Franken im Preisgeldtopf. Der Sieger darf sich über einen Scheck in Höhe von 3,12 Millionen Franken freuen – Rekord. Vielleicht spendet er ja einen Teil an Santillan, um dessen Freude am Tennis-Sport wiederzubeleben.



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