Nach neun Jahren Nadal-Bezwinger Söderling: «Ich warte immer noch auf Federers Dank»

jar

8.6.2018

Roger Federer schlug Robin Söderling im Paris-Final 2009.
Roger Federer schlug Robin Söderling im Paris-Final 2009.
Keystone

Mit seinem Sensations-Sieg über Rafael Nadal im Achtelfinal der French Open 2009 ebnete Robin Söderling Roger Federer zu seinem ersten und einzigen Paris-Titel. Der Schwede erinnert sich an seinen grossen Erfolg zurück. 

Der 31. Mai 2009. Es ist der Tag, an dem eine der grössten Überraschungen geschieht, welche das Tennis je gesehen hat. Robin Söderling, die Weltnummer 25, schlägt den top-gesetzten Rafael Nadal im Achtelfinal der French Open in vier Sätzen 6:2, 6:7, 6:4, 7:6 und fügt dem Spanier die erste Niederlage überhaupt in Paris zu – nach 31 Siegen.

Söderling ebnet mit diesem Sieg auch Roger Federer den Gewinn seines ersten French-Open-Titels, nachdem der Schweizer in den vorigen drei Jahren immer im Final an Nadal gescheitert war. Söderling ist für Federer im Final dann kein Problem, der Maestro gewinnt klar in drei Sätzen und komplettiert damit seinen Karriere-Grand-Slam.

Rafael Nadal am Boden: Am 31. Mai 2009 verlor der Spanier zum ersten Mal bei den French Open.
Rafael Nadal am Boden: Am 31. Mai 2009 verlor der Spanier zum ersten Mal bei den French Open.
Keystone

Noch heute wird Söderling fast täglich auf seinen grossen Sieg gegen Nadal angesprochen, wie er nun in Paris verrät. Der Schwede muss lachen, als ihm ein Reporter die Frage stellt, ob sich Federer jemals bei ihm bedankt habe. «Nein, hat er nicht», antwortet Söderling schmunzelnd. «Aber das sollte er. Ich warte immer noch auf Rogers Dank.» 

Dass er Federer einen riesigen Gefallen getan hat, weiss der heute 33-Jährige natürlich: «Ich glaube schon, dass Roger froh war, dass ich Rafa geschlagen hatte. Wer weiss, was sonst passiert wäre? Hätte Federer in Paris bis heute nicht gewonnen, würde er heute bestimmt noch hier spielen.»

Dass ­der 20-fache Grand-Slam-Sieger die Sandplatzsaison zum wiederholten Mal ausgelassen hat, kann Söderling aber verstehen: «Das hilft ihm, seine Karriere zu verlängern.»

Karriereende schon mit 26

2010, ein Jahr nach seinem Sensations-Sieg über Nadal, schaffte es Söderling übrigens noch einmal in den Paris-Final, da konnte Rafa dann aber für die bittere Niederlage Revanche nehmen und seinen Siegeslauf fortsetzen. Bis 2015 blieb Nadal danach in Paris unbesiegt. 

Danke habe er nicht gesagt, sagt Söderling. Zur guten Leistung gratuliert hat Federer dem Schweden aber bestimmt.
Danke habe er nicht gesagt, sagt Söderling. Zur guten Leistung gratuliert hat Federer dem Schweden aber bestimmt.
Getty Images

Zu diesem Zeitpunkt hatte Söderling seine Karriere längst beendet. 2011 wurde bei ihm das Pfeifferische Drüsenfieber festgestellt. Die Symptome verschwanden zwischenzeitlich, doch aufgrund permanenter Erschöpfung, deren medizinische Ursache rätselhaft war, konnte der Schwede seither kein Turnier mehr bestreiten. 2015 kündigte Söderling zwar sein Comeback an, erklärte dann aber in einem offenen Brief, dass er seine Karriere mit 26 Jahren beende, da er sich nicht mehr ausreichend von seiner Erkrankung erholt habe, um wieder als Profispieler aktiv zu sein.

Frieden geschlossen hat Söderling mit dem Schicksal dennoch. «Wenn ich darüber nachdenke, sage ich mir immer, dass mir dies auch mit 18 Jahren hätte passieren können», sagt er. «Ich hatte ja trotzdem eine gute Karriere.» Die hatte er. Und an dieser Stelle sagen wir Schweizer für seinen grössten Sieg im Jahr 2009 einfach mal: Danke Robin!

Zurück zur Startseite