Aus Liebe zum SportNadal: «Ich denke nicht über Federers Rekorde nach»
mar
11.6.2018
Mit seinem 11. Titel in Paris und seinem 17 Grand-Slam-Triumph insgesamt rückt Rafael Nadal in Sachen Allzeit-Rekord auch wieder etwas näher an Roger Federer ran. Warum er sich trotzdem nicht an solchen Zahlen orientert, verrät er in seiner Pressekonferenz nach dem Sieg über Dominic Thiem.
Bei der Frage nach dem grössten Tennisspieler aller Zeiten scheiden sich die Geister. Für viele ist es allein aufgrund der 20 Grand-Slam-Titel Roger Federer. Nadal-Fans sehen das anders und führen ins Feld, dass der Mallorquiner auch noch um einiges jünger sei als der Schweizer und deshalb eher als «GOAT» (Greatest of all time) bezeichnet werden sollte.
Klarer ist die Antwort, wenn nach dem besten Sand-Spieler aller Zeiten gesucht wird. Auf der roten Unterlage hat sich Nadal längst ein Vermächtnis geschaffen. Und mit seinem jüngsten Triumph vom Sonntag untermauerte er seine unglaubliche Dominanz auf dieser Unterlage nur noch einmal mehr. Gut möglich, dass in Paris auch noch Titel Nummer 12 und vielleicht sogar 13 und 14 hinzukommen. Zumindest hat die aktuelle Weltnummer 1 an seiner Pressekonferenz nach dem Spiel bereits angedeutet, dass er auch nächstes Jahr wieder bei den French Open antreten will.
Auch Nadal respektiert sein Alter
Das Titelrennen zwischen Nadal und Federer kann also munter weitergehen. Dabei misst der Spanier diesem gar nicht so viel Bedeutung zu, wie viele vermuten. «Ich denke nicht über Federers Rekorde nach und das habe ich auch noch nie», beginnt Nadal. «Was macht das für einen Sinn, immer jemandem nachzujagen, der noch mehr Geld hat, der ein grösseres Haus hat oder halt mehr Grand-Slam-Titel? Das frustriert einem doch nur ein Leben lang.»
Natürlich würde er nicht nein sagen, ebenfalls auf 20 oder mehr Major-Titel zu kommen, aber das sei nicht der Antrieb, weshalb er weiter Tennis spielt, sondern einfach, weil er es einfach gerne tut.
Mehr Sorgen macht Nadal in diesem Zusammenhang auch sein Körper. Zuletzt waren es Hüftprobleme, welche ihn die gesamte Hardcourt-Saison kosteten. Und im Final musste man sich plötzlich Sorgen machen, dass etwas mit seiner Hand nicht in Ordnung ist. Seine Finger krampften, wodurch er kurzfristig den Schläger nicht mehr richtig halten konnte. «Das war wirklich ein furchteinflössender Moment», so Nadal.
Doch auch Nadal hat es inzwischen verstanden, seinem Körper die nötigen Ruhezeiten und Regeneration zu gönnen. Er verzichtet auf das Rasen-Vorbereitungsturnier in Stuttgart und womöglich auch auf Queens, um für Wimbledon wieder bei Kräften zu sein. «Gegen das Alter kommt man irgendwann einfach nicht mehr an.» Und dennoch haben es die beiden Langzeit-Rivalen geschafft, auch in ihrem fortgeschrittenen Alter noch immer zu den Besten zu gehören.
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