Rafael Nadal sowie die beiden zum erweiterten Favoritenkreis zählenden Grigor Dimitrov und Nick Kyrgios erreichten am Australian Open in Melbourne die zweite Woche. Während Nadal auch gegen Damir Dzumhur ohne Satzverlust blieb, bekundete Dimitrov erneut Mühe.
Dimitrov setzte sich gegen den 20-jährigen Russen Andrej Rublew 6:3, 4:6, 6:4, 6:4 durch und trifft nun auf Nick Kyrgios, den australischen Hoffnungsträger, der in der Night-Session Jo-Wilfried Tsonga in vier Sätzen besiegte. Wie bereits in der 2. Runde gegen den Amerikaner McDonald Mackenzie vermochte Dimitrov auch in seiner dritten Partie nicht zu überzeugen, unterliefen ihm doch 61 einfache Fehler. "Einige Dinge in meinem Spiel funktionieren nicht."
Der erste grosse Test steht dem letztjährigen Halbfinalisten am Sonntag bevor. Kyrgios bot bei seinem 7:6 (7:5), 4:6, 7:6 (8:6), 7:6 (7:5)-Sieg gegen sein Kindheitsidol Tsonga und vor den Augen seines Lieblingsschauspielers Will Smith eine starke Leistung und schlug 28 Asse. In den wichtigen Momenten behielt der 2018 noch ungeschlagene Kyrgios die Nerven, obwohl er "sehr nervös" gewesen sei, wie er nach der Partie zugab. Der 22-Jährige aus Canberra ist der letzte von neun gestarteten Australiern im Tableau.
Bislang ohne Fehl und Tadel geblieben ist Rafael Nadal, der auch gegen den Bosnier Damir Dzumhur (ATP 30) ohne Satzverlust blieb und sich mit 6:1, 6:3, 6:1 durchsetzte. "Die 4. Runde zu erreichen, ist immer eine gute Neuigkeit", sagte die Weltnummer 1, die nun auf den Argentinier Diego Schwartzman (ATP 26) trifft, den Viertelfinalisten des letztjährigen US Open. "Ich nehme Tag für Tag", so Nadal, der Sieger von 2009. "Mal schauen, wie weit ich noch kommen werde."
Kostjuks Höhenflug beendet
Im Turnier der Frauen beendete Jelina Switolina den Höhenflug ihrer 15-jährigen Landsfrau Marta Kostjuk (WTA 521). Zwar hatte die Aussenseiterin die Partie gegen die Nummer 4 der Welt brillant begonnen und die ersten sechs Punkte gewonnen, in der Folge erwies sich aber die von den Wettanbietern als Topfavoritin auf den Titel gehandelte Switolina als zu stark und zog erstmals in ihrer Karriere in Melbourne in die Achtelfinals ein.
Trotz der klaren 2:6, 2:6-Niederlage verlor Kostjuk den Humor nicht. "Wieviel kostet wohl eine einstündige Lektion bei Jelina? Ich habe sie gratis erhalten." Unmittelbar nach der Partie war die jüngste Siegerin einer Partie im Hauptfeld am Australian Open seit Martina Hingis 1996 allerdings sehr enttäuscht gewesen. "Ich habe vielleicht 10 Prozent von dem gezeigt, was ich kann." Im WTA-Ranking wird sie dank der Qualifikation für die 3. Runde in die Region um Platz 250 vorstossen.
Wie Kostjuk scheiterte auch Luksika Kumkhum, die Bezwingerin von Belinda Bencic. Die Qualifikantin aus Thailand verlor die Hitzeschlacht gegen die Kroatin Petra Martic - das Thermometer stieg am frühen Nachmittag bis auf 40 Grad - mit 5:7 im dritten Satz. Als vierte ungesetzte Spielerin in der unteren Tableauhälfte sicherte sich die tschechische Qualifikantin Denisa Allertova einen Platz in den Achtelfinals.
Am Abend scheiterte mit Jelena Ostapenko (WTA 7) eine weitere Top-Ten-Spielerin. Die angeschlagene French-Open-Siegerin aus Lettland unterlag der Estin Anett Kontaveit in drei Sätzen.
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