«Schockiert über mein Niveau» Novak Djokovic geht nach Sinner-Show hart mit sich ins Gericht

Linus Hämmerli

26.1.2024

Novak Djokovic scheitert im Halbfinal der Australian Open an Jannik Sinner.
Novak Djokovic scheitert im Halbfinal der Australian Open an Jannik Sinner.
IMAGO/ABACAPRESS

Novak Djokovic hat seinen ersten Halbfinal an den Australian Open verloren. Nach der Machtdemonstration von Jannik Sinner findet die Weltnummer 1 deutliche Worte für seine Leistung.

Linus Hämmerli

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  • Novak Djokovic verliert den Halbfinal der Australian Open gegen Jannik Sinner mit 1:6, 2:6, 7:6, 3:6.
  • An der Medienkonferenz nach dem Spiel spricht Djokovic Klartext: «Das war eines der schlechtesten Grand-Slam-Matches, das ich je gespielt habe.»
  • Der Serbe lobt jedoch auch seinen Widersacher Jannik Sinner und hält fest: «Er hat alles besser gemacht als ich. Er steht verdientermassen im Finale.»

Novak Djokovic ist entthront. Der zehnfache Australian-Open-Sieger hat im Halbfinal das Nachsehen. Shootingstar Jannik Sinner lässt dem Serben nicht den Hauch einer Chance und siegt nach vier Sätzen.

«Das war eines der schlechtesten Grand-Slam-Matches, das ich je gespielt habe», hält der gefallene König von Melbourne nach dem Spiel fest und schwelgt sogleich in Erinnerung: «Ich kann sehr stolz auf das sein, was ich hier erreicht habe. Alle Dinge haben ein Ende.»

Djokovic stand an den Australian Open zuvor insgesamt zehnmal im Halbfinale – und gewann allesamt. Bei Halbfinale Nummer elf war dann Schluss. «Sinner hat mich komplett dominiert», so die Weltnummer 1. «Er steht verdientermassen im Finale.»

Djokovic: «War schockiert über mein Niveau»

Sinner gewann alle seine Aufschlagspiele, gleichbedeutend damit, dass Djokovic nie ein Break gelang. «Ich war in gewisser Weise schockiert über mein Niveau. In den ersten beiden Sätzen habe ich nicht viel richtig gemacht.» Im dritten Satz meldete sich Djokovic schliesslich zurück. Erst wehrte er zwei Matchbälle von Jannik Sinner ab und schaffte mit dem Sieg im Tiebreak (8:6) den Anschluss.

Bei diesem Erfolgserlebnis blieb es dann aber auch: Djokovic misslingt die Wende. «Es ist kein sehr angenehmes Gefühl gewesen, so zu spielen», so Djokovic über seine Innenwelt während der Machtdemonstration von Jungspund Sinner. «Er hat alles besser gemacht als ich.»

Sinner bringt die Zuschauer mit Interview zum Lachen

Eine gute Falle machte Sinner auch beim Platzinterview nach dem Spiel. «Ist deine Familie hier oder sind sie zu Hause?», wollte der ehemalige Tennisprofi Jim Courier von Sinner wissen. «Sie sind zu Hause und werden zu Hause bleiben», entgegnete der 22-Jährige unerschrocken. Daraufhin gab ihm Courier die Möglichkeit, noch «etwas Nettes» in Richtung seiner Familie zu sagen. Diese nutze Sinner, um beim Publikum für Lacher zu sorgen: «Es ist 8.15 Uhr in Europa. Also, guten Morgen, Leute.»

Sinner blickt dem Final mit grosser Freude entgegen. «Es ist grossartig. Ich werde mit einem Lächeln auf den Platz gehen.»