Ab Sonntag duellieren sich die besten acht Spieler der Saison an den ATP Finals in London um den letzten Einzeltitel des Jahres. Wer hat nach einer langen Saison die besten Karten? «Bluewin» macht den Favoriten-Check – geben Sie Ihre Stimme am Ende des Artikels.
Serbien
Novak Djokovic
Der 32-Jährige scheint sich gut von seiner Verletzung, die ihn an den US Open stoppte, erholt zu haben und muss seither nur einmal als Verlierer vom Court – gegen Stefanos Tsitsipas in Schanghai. Zuletzt gewinnt er das Turnier in Paris-Bercy, ohne einen Satz abzugeben und holt sich seinen fünften Titel in diesem Jahr. Dennoch verliert er die Führung in der Weltrangliste an Rafael Nadal, die er sich in der O2-Arena in London mit Sicherheit zurückerobern will. Die Vorzeichen für den Serben stehen gut.
Prognose: Halbfinal
Schweiz
Roger Federer
Bei den Swiss Indoors in Basel weiss der 20-fache Grand-Slam-Sieger auf ganzer Linie zu überzeugen und führt seine Gegner bisweilen vor wie zu den besten Zeiten. Obwohl er beim Heimturnier Kraft sparen kann, lässt er das Turnier in Paris-Bercy aus – um sich voll und ganz auf die ATP Finals zu fokussieren. Noch so gerne würde der 38-Jährige seine Saison zum Abschluss mit einem grossen Titel krönen. Spielt er so auf wie in Basel, ist er ein heisser Titelkandidat.
Prognose: Final
Österreich
Dominic Thiem
Wie Federer gewinnt auch der Österreicher im Herbst sein Heimturnier in Wien, allerdings mit deutlich mehr Mühe. Dreimal kann er einen Satzrückstand wettmachen und schlägt mit Berrettini auch einen Kontrahenten, dem er in London in der Gruppenphase erneut begegnet. Ohne Heimvorteil werden dem 26-Jährigen eine Woche später in Paris allerdings die Grenzen aufgezeigt. Schon beim zweiten Auftritt gegen Grigor Dimitrov ist er chancenlos – auch deshalb zählt er beim Saisonfinale zu den Aussenseitern.
Prognose: Aus in der Gruppenphase
Italien
Matteo Berrettini
Einer der Aufsteiger der Saison. Der Italiener ist zu Beginn des Jahres in der Weltrangliste noch auf Position 54 zu finden – jetzt gehört er zu den besten acht Spielern der Welt. Der 23-Jährige gilt in der starken Gruppe Borg als Herausforderer. Während ihm gegen Thiem ein Erfolg durchaus zuzutrauen ist, dürfte er gegen Federer und am Sonntagnachmittag gegen Djokovic zum Auftakt einen schweren Stand haben.
Prognose: Aus in der Gruppenphase
Spanien
Rafael Nadal
Der Spanier präsentiert sich an den US Open in bestechender Verfassung und kann das Turnier in Flushing Meadows bereits zum vierten Mal gewinnen. Ohne Zweifel muss man ihn auch in London auf der Rechnung haben, auch wenn er bei den ATP Finals bisher nie triumphierte. Dies hängt auch damit zusammen, dass Nadal zum Saisonende in Vergangenheit oft mit körperlichen Probleme zu kämpfen hatte. Und auch diese Saison scheint er nicht in Bestform beenden zu können. Solange er aber nicht Forfait gibt, darf er nie abgeschrieben werden.
Prognose: Aus in der Gruppenphase
Russland
Daniil Medvedev
Der Russe liefert eine überragende zweite Saisonhälfte ab und muss sich seit Wimbledon nur von drei Spieler bezwingen lassen. In Flushing Meadows schnuppert er trotz 0:2-Satzrückstand gegen Nadal an der Sensation. Auch wenn es letztlich (noch) nicht zum Coup reicht: Medvedev ist nach den «Big Three» erster Anwärter auf einen grossen Titel. Ob ihm der Durchbruch bereits in der O2-Arena glückt?
Prognose: Final
Griechenland
Stefanos Tsitsipas
Tsitsipas hat in dieser Saison Nadal, Djokovic und auch Federer geschlagen und muss niemandem mehr beweisen, dass er enormes Potenzial mitbringt. Allerdings fehlt dem Griechen in dieser Saison etwas die Konstanz, um an den grossen Turnieren ganz vorne mitmischen zu können – mit Ausnahme der Australian Open, wo er Roger Federer eliminierte. Findet er aber einmal den Tritt, ist er brandgefährlich.
Prognose: Aus in der Gruppenphase
Deutschland
Alexander Zverev
Der Titelverteidiger! Vor einem Jahr verblüfft der Deutsche mit Siegen über Federer und Djokovic und sichert sich überraschend seinen ersten grossen Titel. Danach allerdings schlittert er in eine Krise und bleibt vor allem an den Grand Slams jeweils früh hängen. Dennoch dürfte sich der 22-Jährige in London wohl fühlen und dank guter Erinnerungen und einer steigenden Formkurve zuletzt mit viel Selbstvertrauen anreisen. Dennoch wäre die Titelveteidigung eine grosse Überraschung.
Prognose: Halbfinal