Der 20-fache Major-Sieger Rafael Nadal kann es nicht nur mit der gelben Filzkugel. Bei einem Golfturnier in seiner Heimat glänzt der Spanier als Sechster.
Vor drei Wochen liess Rafael Nadal im Endspiel von Roland Garros seinem Kontrahenten Novak Djokovic nicht den Hauch einer Chance und schloss mit seinem 20. Grand-Slam-Sieg in dieser Statistik zu Roger Federer auf.
Nun tankt der Spanier Kraft für die nächsten Aufgaben – und richtet den Fokus weg vom Tennis auf eine seiner weiteren Leidenschaften: den Golfsport. Bei den heimischen «Balearic Golf Championships» auf Mallorca trat der «Stier von Manacor» gegen 59 Kontrahenten an, darunter 23 Profis. Schnell wurde klar: Mit diesem Schwung braucht sich der Ausnahmeathlet nicht zu verstecken. Geneigte Beobachter werden zudem feststellen: Nadal nimmt sich bei der Vorbereitung auf einen Schlag gar noch etwas länger Zeit als auf dem Tennisplatz.
Nach zwei 74er-Runden und einer Schlussrunde von 77 schloss der Tennisspieler die Meisterschaften auf dem sechsten Rang ab. Gewonnen wurde das Turnier vom spanischen Profi Sebastian Garcia.
Interessanter Fakt: Nadal ist eigentlich Rechtshänder. Das Tennisracket führt er aber bekanntlich mit der linken Hand. Beim Golfen wiederum schwingt er indes wieder rechtsherum. Mit einem Handicap von 0,3 gehört er zweifelsfrei zu den besten Golfern unter den Tennisspielern.
Die Nummer zwei der Tenniswelt sieht gewisse Parallelen in den beiden Sportarten, wie er in einem Interview verriet: «Du spielst für dich alleine und nur du alleine kannst die dir gestellten Aufgaben lösen. Man braucht für beide Sportarten einfach sehr viel Selbstkontrolle.»
Nadal wird den Golfschläger aber schon bald wieder mit dem gewohnten Racket tauschen. Er geht ab dem 2. November beim Masters in Paris-Bercy an den Start. Damit wird auch ein Start beim Saisonfinal in London (15. bis 22. November) wahrscheinlicher. Zuletzt hatte Nadal seine Teilnahme am Turnier der acht besten Spieler des Jahres, das er noch nie gewonnen hat, offengelassen.