Reaktionen nach dem Tennis-Comeback Reaktionen nach dem Tennis-Comeback: «Nicht das, was wir gewohnt sind, aber es ist schön»

DPA

8.2.2021

Sind in erster Linie froh, wieder vor Publikum spielen zu können: Die Tennis-Stars an den Australian Open.
Sind in erster Linie froh, wieder vor Publikum spielen zu können: Die Tennis-Stars an den Australian Open.
Bild: Keystone

Wie in fast allen anderen Sportarten war auch im Tennis zuletzt fast nur vor Geisterkulissen gespielt worden. Bei den Australian Open bietet sich nun ein längst vergessen geglaubter Anblick.

Fans im Stadion, Applaus nach dem Matchball, Siegerinterviews an anwesende Zuschauer gerichtet: Inmitten der Coronavirus-Pandemie haben sich die Tennisprofis bei den Australian Open erstmals seit vielen Monaten wieder vor Publikum präsentiert. Nach einem Jahr voller Turnier-Absagen oder Geister-Matches vermeldeten die Organisatoren des ersten Grand-Slam-Events der neuen Saison am Montag nicht ohne Stolz eine Zahl, die zwar nicht einmal ein Drittel des Vorjahreswertes ausmachte, aber immerhin um 17'922 höher lag als noch vor nicht allzu langer Zeit befürchtet.

Riskantes Unterfangen

«Es ist unglaublich, wieder vor Fans antreten zu dürfen. Das ist etwas, was wir vermisst haben im letzten Jahr», erklärt Alexander Zverev nach dem 6:7 (8:10), 7:6 (7:5), 6:3, 6:2-Auftaktsieg gegen den US-Amerikaner Marcos. Schon auf dem Platz hatte sich der 23-Jährige bei den Gastgebern bedankt, «dass ihr uns ins Land gelassen habt und uns spielen lasst».

Für ihr Vorhaben, 1200 Profis und Betreuer einfliegen zu lassen und dann auch noch Zuschauer im Melbourne Park zuzulassen, mussten sich die Verantwortlichen in Politik und Sport teilweise harsche Kritik gefallen lassen. Doch mit einem strengen und rigiden Hygiene- und Sicherheitskonzept verfolgten die Macher um Turnierdirektor Craig Tiley unbeirrt den Plan, eines der vier bedeutendsten Tennisturniere weltweit durchführen zu wollen.



Als vergangene Woche ein Hotel-Mitarbeiter positiv auf Corona getestet und alle für Donnerstag geplanten Partien der Vorbereitungsturniere abgesagt worden waren, wurden die Zweifel wieder grösser. Doch am Montag durften die Fans in die Stadien.



«So viele Zuschauer habe ich seit zwölf Monaten beim Tennis nicht mehr gesehen.»

Novak Djokovic


«Natürlich ist es nicht das, was wir gewohnt sind, aber es ist definitiv schön», sagte die 23-malige Grand-Slam-Turniersiegerin Serena Williams aus den USA. Natürlich ist die Atmosphäre eine andere, wenn die Sitzreihen nur sporadisch besetzt sind. Natürlich ist es auf der Anlage am Yarra River weniger trubelig, weniger laut.

6:1 und 6:1 – Serena Williams bekundete in ihrer Auftaktpartie gegen Laura Siegemund keinerlei Mühe.
6:1 und 6:1 – Serena Williams bekundete in ihrer Auftaktpartie gegen Laura Siegemund keinerlei Mühe.
Bild: Keystone

Aber fast alle Protagonisten der Branche werteten den Auftakt als wichtigen kleinen Schritt. Im vergangenen Jahr war Wimbledon abgesagt worden, bei den in den Herbst verlegten French Open waren 1'000 Fans pro Tag zugelassen, bei den US Open gar keine. «So viele Zuschauer habe ich seit zwölf Monaten beim Tennis nicht mehr gesehen», sagt der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic, der selber während der Coronavirus-Pandemie unter anderem bei der von ihm organisierten Adria-Tour wegen mangelnder Hygienemassnahmen kritisiert worden war.

«Es erfüllt mein Herz mit Freude, wieder Menschen im Stadion zu sehen», meint der 33 Jahre alte Serbe nach seinem Erfolg gegen den Franzosen Jeremy Chardy. «Ich bin froh, dass wir zurück in Australien sind. Das ist ein fröhlicher Ort für uns. Das ist der Happy Slam.»

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