ATP Miami Roger Federer hat einen Lauf: Wohin kann ihn dieser noch führen?

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28.3.2019

Federer steht in Miami in den Viertelfinals und trifft in der Nacht auf Freitag auf Kevin Anderson.
Federer steht in Miami in den Viertelfinals und trifft in der Nacht auf Freitag auf Kevin Anderson.
Bild: Keystone

Roger Federer hat gute Karten, auch in Miami ganz weit zu kommen. Und auch die Aussichten in der Weltrangliste sind für den Baselbieter vielversprechend.

Auf den Tag genau heute vor 15 Jahren standen sich Rafael Nadal und Roger Federer erstmals auf einem Tennis-Court gegenüber. Am 28. März 2004, Federer war damals gerade erst die neue Nummer 1 der Welt geworden, kam es in Key Biscayne zum ersten von inzwischen insgesamt 38 Duellen der beiden späteren Dominatoren der Tour.

Der Rest ist Geschichte: Federer und Nadal gewannen zusammen bis heute nicht weniger als 37 Grand-Slam-Turniere und realisierten unzählige Rekorde. 15 Jahre später prägen die beiden immer noch das Geschehen auf der Tour, sind die unumstrittenen Publikumsmagneten und Lieblinge der Fans.

Niederlage gegen Anderson in Wimbledon

Soviel zur Vergangenheit. Ein weiteres Aufeinandertreffen anlässlich dieses Jubiläums wird es vorerst nicht geben: Nadal musste nach seiner verletzungsbedingten Absage in Indian Wells ebenfalls seinen Verzicht auf das Turnier in Florida bekanntgeben und wird erst zur Sandsaison hin wieder zurückkehren.

Derweil entzückt der Schweizer Tennis-Oldie auch in Miami die Massen. Nach seinem souveränen Zweisatzsieg im Achtelfinal gegen Daniil Medvedev trifft der Baselbieter im Viertelfinal in der Nacht auf Freitag auf den Südafrikaner Kevin Anderson.

Vor dem Service-starken Anderson ist Federer gewarnt. Zwar führt er im Head-to-Head mit 5:1, Grund dafür ist aber vielmehr eine der empfindlichsten Niederlagen der jüngsten Vergangenheit, die dem 20-fachen Major-Sieger in seiner Karriere zugefügt wurde: In Wimbledon 2018 verlor der amtierende Titelhalter in einem dramatischen Fünfsatz-Krimi den Viertelfinal trotz 2:0-Satzführung – sein Bezwinger damals: Kevin Anderson.

Federer stellt vor dem siebten Aufeinandertreffen mit Anderson klar: «Wenn du mich in Wimbledon bezwingst, dann hast du meine Aufmerksamkeit. Kevin ist ein grossartiger Spieler und er gehört zu den besten Aufschlägern der Tour.» Aber er selbst sei gut in Form, ergänzt Federer. «Ich hoffe, ich kann ihn ein bisschen ärgern.»

Rückkehr auf den Tennis-Thron vorerst kein Thema

Für Federer käme der Halbfinal-Einzug einer weiteren Verbesserung in der Weltrangliste gleich. Schon jetzt ist klar, dass er nach dem Turnier wieder die Nummer vier der Welt sein wird. Gegner in einem etwaigen Halbfinal wäre der Sieger des Duells zwischen Denis Shapovalov (CAN) und Francis Tiafoe (USA). Tiafoes Landsmann John Isner und der kanadische Sensationsmann Felix Auger-Aliassime stehen bereits als Halbfinalisten der oberen Tableau-Hälfte fest. Klar ist: Nach dem Aus diverser Favoriten und in Anbetracht der verbleibenden Konkurrenz muss für Federer in Miami sehr viel drin liegen.

Vor Federer (derzeit 4’600 Punkte) liegen in der Weltrangliste noch Indian-Wells-Sieger Dominic Thiem (4'755 Punkte), Alexander Zverev (6’630), Rafael Nadal (8’725) und Novak Djokovic (10’990). Mit seiner Rückkehr auf Sand – Federer plant mit Madrid und Paris – wird der 37-Jährige im Frühsommer zudem viele Punkte sammeln können, verzichtete er doch in den beiden letzten Jahren auf sämtliche Turniere auf dieser Unterlage. Derzeit ist die Nummer 1 noch in weiter Ferne, aber wer weiss, wie das nach den French Open Anfang Juni 2019 aussehen wird.

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