Zum 17. Mal in Folge Roger Federer ist noch immer der Topverdiener im Tenniszirkus

Von Martin Abgottspon

26.8.2022

Roger Federer kassierte im Vorjahr fast 90 Millionen Dollar.
Roger Federer kassierte im Vorjahr fast 90 Millionen Dollar.
Getty Images

Seit 14 Monaten hat Roger Federer keinen Ernstkampf mehr bestritten. Trotzdem hat keiner innerhalb des letzten Jahres mehr kassiert als der Schweizer. Ein Blick auf die Spitzenverdiener*innen im Tennis.

Von Martin Abgottspon

Roger Federer – 90 Millionen 

Mit Turnieren hat Roger Federer in den letzten 14 Monaten exakt null Franken erwirtschaftet. Seit Wimbledon im letzten Sommer ist er wegen mehrerer Operationen nie mehr auf dem Court gestanden. Dank seiner lukrativen Sponsorenverträge brachte es der 41-Jährige dennoch auf ein Jahreseinkommen von 90 Millionen Franken. Uniqlo, Rolex oder Credit Suisse sind nur einige Beispiele. Mit seiner Beteiligung am Schuh-Hersteller On verdient Federer inzwischen auch da kräftig mit.

Naomi Osaka – 56,2 Millionen

Ähnlich wie Roger Federer stand auch die Spitzenverdienerin Naomi Osaka in den letzten Monaten nicht oft auf dem Court. Viele Verletzungen und Depressionen hielten sie von Teilnahmen ab. Mit über 20 Sponsoren-Verträgen im Gepäck hat sie es dennoch auf ein Salär von 56,2 Millionen Franken gebracht. Ausserdem gründete sie kürzlich ihr eigenes Medienunternehmen Hana Kuma.

Serena Williams – 35 Millionen 

Das Karrierenende hat Serena Williams bereits angekündigt. Die US Open werden ihr letztes Turnier sein. Finanziell muss sie sich für die Zukunft kaum Gedanken machen. Dank Brands wie Nike, Gucci oder Michelob Ultra hat sie im letzten Jahr knapp 35 Millionen Franken verdient. In Zukunft wird das Einkommen vielleicht nicht mehr ganz so hoch sein, dank der rund 325 Millionen während ihrer gesamten Karriere sollte die Amerikanerin aber definitiv ausgesorgt haben.

PARIS, FRANCE - JUNE 06: Serena Williams of the United States is seen in the 4th round of the singles on Court Philippe-Chatrier during the French Open Tennis Tournament at Roland Garros in Paris, France on June 06, 2021. (Photo by Mustafa Yalcin/Anadolu Agency via Getty Images)

Rafael Nadal – 31,4 Millionen

Der erste Spieler, der tatsächlich auch auf dem Court gutes Geld verdient hat. Rafael Nadals Einkommen setzt sich aus etwas mehr als sechs Millionen Franken Turniergeldern und rund 25 Millionen Sponsorengeldern zusammen. Die diesjährigen US Open stehen für den Mallorquiner aber noch auf der Kippe, weil seine Frau in den nächsten Tagen ihr erstes gemeinsames Kind erwartet.

PARIS, FRANCE - JUNE 03: Rafael Nadal of Spain celebrates against Alexander Zverev of Germany during the Men's Singles Semi Final match on Day 13 of The 2022 French Open at Roland Garros on June 03, 2022 in Paris, France (Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

Novak Djokovic – 27,1 Millionen

Den Dominator von 2021 hätte man im Gehaltsranking vielleicht etwas höher erwartet. Immerhin hat der Serbe im Vorjahr beinahe alle Grand-Slam-Turniere gewonnen. Erst Daniil Medvedev verhinderte das Kunststück in New York. Djokovic hat durch diesen Lauf mehr als sieben Millionen Franken an Turniergelder eingenommen, der Rest stammt von Sponsoren, die ihm zuletzt aufgrund seines Einreise-Dramas in Melbourne aber auch teilweise den Rücken gekehrt haben. 

LONDON, ENGLAND - JULY 10: Novak Djokovic of Serbia celebrates with the trophy following his victory against Nick Kyrgios of Australia during their Men's Singles Final match on day fourteen of The Championships Wimbledon 2022 at All England Lawn Tennis and Croquet Club on July 10, 2022 in London, England. (Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

Emma Raducanu – 21,1 Millionen

Vor einem Jahr belegte Emma Raducanu noch Rang 150 in der Weltrangliste. Dann folgte der kometenhafte Aufstieg der Britin. Sie gewann die US Open und zog mit diesem Coup auch gleich einige namhafte Sponsoren wie Dior, HSBC, Porsche oder Vodafone an Land. Dieses Jahr läuft es der 18-Jährigen noch nicht nach Wunsch, doch vielleicht ändert sich das in New York ja bald wieder.

Emma Raducanu hat den Deutschen Torben Beltz als neuen Coach engagiert

Daniil Medvedev – 19,3 Millionen

Der Russe hat 2021 tatsächlich noch mehr bei Turnieren verdient als Novak Djokovic. Er übernahm damit auch die Weltnummer 1. Aktuell muss Medvevdev aber wegen des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine unfreiwillige Zwangspausen einlegen. Vereinzelte Turniere hat er aufgrund seiner Herkunft verpasst und auch verschiedene Sponsoren wie Lacoste haben sich von ihm abgewendet. Seine aktuellen Einnahmen dürften deshalb etwas bescheidener ausfallen wie noch in den letzten zwölf Monaten.

PARIS, FRANCE - MAY 24: Daniil Medvedev celebrates the victory in the Men's Singles First Round match against Facundo Bagnis of Argentina during day three of the French Open at Roland Garros on May 24, 2022 in Paris, France. (Photo by Shi Tang/Getty Images)

Kei Nishikori – 13,2 Millionen

2014 stand Kei Nishikori noch im Final der US Open. In den Folgejahren ging es sportlich eigentlich nur noch bergab. Mittlerweile belegt der Japaner gerade mal noch Platz 365 in der Weltrangliste. Dank einiger langjähriger guter Verträge schafft es Nishikori aber bis heute in die Top 10 der Spitzenverdiener*innen.

INDIAN WELLS, CALIFORNIA - OCTOBER 09:  Kei Nishikori of Japan plays a forehand against Dan Evans of Great Britain during their second round match on Day 6 of the BNP Paribas Open at the Indian Wells Tennis Garden on October 09, 2021 in Indian Wells, California. (Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

Venus Williams – 12 Millionen

Die frühere Wimbledon-Dominatorin hinkt ihren besten Tagen auch schon länger hinterher. Sie belegt aktuell Rang 1445 in der Weltrangliste, darf die US Open dank einer Wildcard aber dennoch in Angriff nehmen. Mittlerweile verdient die Amerikanerin das meiste mit eigenen Unternehmen wie Happy Viking, ein Vertreiber von Nahrungsersatz-Produkten.

Venus Williams kommt zur Benefizgala des Costume Institute.

Carlos Alcaraz – 10,9 Millionen

Der Stern von Carlos Alcaraz ging erst dieses Jahr so richtig auf. Der Spanier wird bereits als der nächste Rafael Nadal gehandelt, der die nächste Dekade im Männertennis dominieren könnte. Das macht ihn auch für Sponsoren wie jüngst BMW oder Rolex attraktiv.

Carlos Alcaraz versteht es schon als Junger, verbissen zu kämpfen.