Kuriose Szene im US-Open-Halbfinal: Aryna Sabalenka feiert nach einem Punkt schon ihren Sieg über Madison Keys, dabei ist das Spiel gar noch nicht zu Ende. Derweil sorgt im anderen Halbfinal ein Protest für einen langen Unterbruch.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- In beiden Frauen-Halbfinals an den US Open sorgen unerwartete Aufreger für Gesprächsstoff.
- Aryna Sabalenka jubelt in ihrem Spiel gegen Madison Keys zu früh über ihren Finaleinzug.
- In der Partie zwischen Coco Gauff und Karolina Muchova kommt es nach Protesten von Klima-Aktivisten zu einem langen Unterbruch.
Es läuft das Tiebreak im 3. Satz des Halbfinals zwischen Aryna Sabalenka und Madison Keys, die Belarussin führt 6:3 – und glaubt offensichtlich, dass sie Matchbälle hat. Denn als sie den nächsten Punkt gewinnt, lässt Sabalenka ihr Racket fallen und hält die Hände vors Gesicht. Als könne sie nicht glauben, dass sie soeben den Finaleinzug geschafft habe.
Nun, das hat sie in diesem Moment tatsächlich noch nicht geschafft. Das realisiert die 25-Jährige auch, als sie von ihrer Box darauf hingewiesen wird, dass im Tiebreak des Entscheidungssatzes bis zehn gespielt wird. Etwas verdutzt schnappt sich Sabalenka ihren Schläger wieder und kann sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Doch Ende gut, alles gut: Sabalenka setzt sich am Ende doch noch durch und erreicht mit 0:6, 7:6 (7:1), 7:6 (10:5) das Endspiel. «Ich dachte, dass wir bis sieben spielen. Das war verrückt! Als ich in die Box schaute, sagte mein Team mir, dass es bis zehn geht», lacht die Weltnummer 2 nach dem Spiel. «Ich bin froh, dass ich es dann durchgezogen habe.»
Klima-Aktivisten sorgen für langen Unterbruch
Im Final trifft Sabalenka auf die 19-jährige Coco Gauff, die ihr Halbfinal gegen die Tschechin Karolina Muchova mit 6:4, 7:5 gewinnt. Auch in diesem Spiel gab es einen Aufreger. Die Partie musste wegen Protesten von Umweltaktivisten im zweiten Satz für rund 50 Minuten unterbrochen werden, weil mehrere Aktivisten mit Rufen das Spiel gestört und sich einer von ihnen auf dem Boden der Tribüne festgeklebt hatte.
Gauff hat Verständnis für die Proteste, hätte sich jedoch einen anderen Zeitpunkt als ihr Halbfinal bei den US Open gewünscht. «Momente wie diese sind Momente, die die Geschichte prägen werden. Ich hätte es bevorzugt, wenn es nicht in meinem Match passiert, aber ich war nicht sauer auf die Protestierenden», sagt die US-Amerikanerin nach ihrem Finaleinzug. «Ich spreche immer darüber, etwas zu propagieren. Propagieren, was du fühlst und woran du glaubst. Es wurde auf eine friedliche Art getan, deshalb kann ich nicht zu sauer darüber sein.»
Auf Bildern war zu sehen, dass die Aktivisten T-Shirts mit den Aufdrucken «End Fossil Fuels» («Stoppt fossile Brennstoffe») und der Gruppe Extinction Rebellion trugen. Nach Angaben der Organisatoren wurden drei Personen abgeführt. Ein Mann hatte sich mit den nackten Füssen auf dem Boden der Tribüne festgeklebt. Die Polizei und medizinisches Personal benötigten längere Zeit, ihn loszumachen. Alle vier Personen kamen laut den Organisatoren in Polizeigewahrsam.
«Ich glaube an den Klimawandel», sagt Gauff. «Ich denke, dass wir etwas besser machen können. Ich weiss, dass Turniere etwas für die Umwelt tun.» Sie habe bereits vorher das Gefühl gehabt, dass eine Aktion bei den US Open kommen werde. Unter anderem auch bei den French Open und Wimbledon hatte es in der Vergangenheit Proteste gegeben.