Davis Cup Schweizer Team hat wenig zu verlieren und viel zu gewinnen

SDA

13.9.2019 - 13:43

Henri Laaksonen steht als Teamleader vor einer schwierigen Aufgabe
Henri Laaksonen steht als Teamleader vor einer schwierigen Aufgabe
Source: Keystone

Das Schweizer Davis-Cup-Team spielt ab Freitag im Playoff gegen die Slowakei um seine mittelfristigen Perspektiven. Henri Laaksonen und Co. müssen in Bratislava über sich hinauswachsen.

«Tatsache ist, dass wir Aussenseiter sind», sagte Severin Lüthi, der Schweizer Teamcaptain, am Tag vor den ersten Einzeln vom Freitag in Bratislava. Und fügte an: «Das Positive daran ist, dass wir wenig zu verlieren und viel zu gewinnen haben.»

Wenig zu verlieren hat die Schweiz indes nur angesichts der geringen Siegchancen. In Bezug auf die mittelfristigen Perspektiven steht einiges auf dem Spiel. Es droht eine spürbare Herabstufung. Wächst nicht mindestens ein Spieler in den im Best-of-3-Format gespielten Partien über sich hinaus, steht bereits fest, dass die Schweiz auch 2020 bei der Titel-Entscheidung aussen vor sein wird. Nur mit einem Sieg gegen die besser aufgestellten Slowaken könnte sie nächste Saison in der Qualifikation für die Finalrunde in Madrid antreten.



Die Niederlage käme einem Abstieg gleich

Für die Schweiz geht es also – abermals ohne Roger Federer und Stan Wawrinka – darum, nicht in die sportliche Bedeutungslosigkeit zu driften. Im neu konzipierten Format werden die zwei höchsten Kontinentalstufen zwar fortan eine «Weltgruppe I» und «Weltgruppe II» verpackt, de facto entspräche eine Niederlage aber dem Abstieg. Das diesjährige Finalturnier der besten 18 Nationen verpasste die Schweiz im Februar mit dem 1:3 gegen Russland.

Richten sollen es auf dem perfekt präparierten Sandplatz in der mit einem mobilen Dach ausgestatteten AXA-Arena Henri Laaksonen (ATP 110), Sandro Ehrat (ATP 286) und Marc-Andrea Hüsler (ATP 287). Der 19-jährige Debütant Damien Wenger (ATP 915) und der 16-jährige Jérôme Kym (ATP 1234), der im Frühjahr gegen Russland ein erstes Mal Davis-Cup-Luft schnuppern durfte, komplettieren das Schweizer Aufgebot. «Die ersten drei waren klar. Für Damien spricht, dass er in letzter Zeit gute Fortschritte erzielt und gute Resultate erspielt hat. Jérôme hat bei seinem Debüt gegen Russland sehr gut gespielt», erklärte Lüthi seine Wahl.



Ehrat und Laaksonen gefordert

Ehrat, ohne Federer und Wawrinka die Schweizer Nummer 2, wird am Freitag (ab 17.00 Uhr) die Auftaktpartie gegen den slowakischen Teamleader Martin Klizan (ATP 90) bestreiten. Seine Nomination im Einzel lag auch aus Formgründen auf der Hand. Dem 28-jährigen Schaffhauser, der Ende 2018 nach längerer verletzungs- und gesundheitsbedingter Auszeit zurückkehrte, glückte mit vier Turniersiegen auf ITF-Stufe und einer 49:16-Bilanz ein starkes Comeback. Zudem fühlt sich Ehrat auf Sand wohl.

Während Ehrat im Eröffnungsspiel als Underdog befreit aufspielen kann, ist Henri Laaksonen gegen den auf dem Papier gleichgestellten Andrej Martin (ATP 114) gefordert. Gewinnt der Schweizer Teamleader nicht, droht im Doppel vom Samstag (ab 16.00 Uhr) gegen die slowakischen Spezialisten Filip Polasek und Igor Zelenay der vorzeitige K.o. Für das Doppel hat Lüthi das Duo Laaksonen/Marc-Andrea Hüsler gemeldet, wobei die Aufstellungen für Samstag bis eine Stunde vor Spielbeginn geändert werden können.

Gelingt es den Schweizern, das Duell länger offen zu halten, läge das Schweizer Schicksal im Fall eines entscheidenden fünften Spiels wie vor einem Jahr beim 2:3 im Auf-/Abstiegsduell gegen Schweden in Ehrats Händen – mit dem Unterschied, dass die Davis-Cup-Reform die Degradierung der Schweiz damals noch verhindert hat.

SDA

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