Sponsor erhöht Druck Schwimmen Djokovic jetzt die Millionen davon?

pat

18.1.2022

Novak Djokovic trägt Krokodil – wie lange noch?
Novak Djokovic trägt Krokodil – wie lange noch?
Bild: Getty

Als Weltnummer 1 im Männer-Tennis ist Novak Djokovic ein Werbemagnet. Nach dem ganzen Theater der letzten Tage stellt sich die Frage, ob dem noch immer so ist.

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Die Geschichte rund um Novak Djokovic schlug riesige Wellen. In aller Kürze geht sie so: Nach tagelangem Hin und Her darf Novak Djokovic als Ungeimpfter nicht nach Australien einreisen. Der 34-Jährige kann deshalb seinen Titel in Melbourne nicht verteidigen. Auch bleibt ihm so die Chance verwehrt, in Sachen Grand-Slam-Titel an Roger Federer und Rafael Nadal vorbeizuziehen. Inzwischen ist Djokovic in seiner Heimat untergetaucht. Lässt er sich nicht impfen, so droht er weitere Turniere zu verpassen.



Djokovic und die Sponsoren

Nach dem ganzen Schlamassel gibt es viele offene Fragen. Eine davon ist, wie die Sponsoren mit dem Fall umgehen werden. Mit dem Modelabel Lacoste etwa hat Djokovic eine eigene Kollektion für Polo-Hemden, Sonnenbrillen und Schirmmützen. «Kleidung, die Eleganz und Leistung in Einklang bringt», so die Botschaft. Wird die Zusammenarbeit mit dem Tennis-Star nun überdacht? In einem Statement teilt Lacoste mit: «Wir werden uns so schnell wie möglich mit Novak Djokovic in Verbindung setzen, um die Ereignisse zu überprüfen, die seine Anwesenheit in Australien begleitet haben.»

Andere Sponsoren wie Peugeot, Hublot, Asics oder Raiffeisen Bank International geben sich wortkarg, sie lassen den Sturm erstmal vorbeiziehen. Laut Christian Lang, Leiter des Competence Center for Sport Management & Entertainment an der Universität St. Gallen, eine gängige Strategie. Gegenüber dem «Tages Anzeiger» sagt er: «Am besten warten Sponsoren ab, bis sich die Situation beruhigt.» Hinter den Kulissen werde aber sicherlich verhandelt. Auf die Frage, ob sich der Reputationsschaden beziffern lasse, meinte Lang gegenüber «SRF»: «Man muss sich bewusst sein, dass Djokovic einen Grossteil seines Vermögens mit Sponsoring-Einnahmen generiert hat. Weil er für viele Unternehmen als Werbeträger auftritt, ist die Affäre für ihn nicht ohne Risiko. Es kann sein, dass er nach seiner sportlichen Karriere dadurch erhebliche wirtschaftliche Einbussen hat.»

Was Djokovic wirklich schmerzen dürfte

Die in Belgrad erscheinende Zeitung «Informer» beziffert den möglichen Schaden sehr wohl. Am Dienstag titelt das Blatt: «Novak muss sich entscheiden: Impfung oder Ende der Karriere. Wenn er nicht spielen kann, verliert er 40 Millionen Euro an Sponsorengeldern.»

Ob diese Zahl nun stimmt oder nicht, eines ist auch klar. Was das Finanzielle angeht, da braucht man sich um Novak Djokovic nicht zu sorgen, denn er hat längst ausgesorgt. Schon über 150 Millionen US-Dollar an Preisgeldern hat er eingeheimst und da sind ja die Sponsorengelder noch nicht mit drin. Viel härter treffen wird Djokovic, wenn er auf dem Platz nicht weiter Geschichte schreiben kann. Denn er hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihm der Rekord in Sachen Grand-Slam-Titel «alles bedeuten» würde.

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