«Das war ein Befreiungsschlag» Swiss-Tennis-Präsident Stammbach über Bencic, Stricker und Wawrinka

Syl Battistuzzi

2.9.2023

Swiss-Tennis-Präsident Stammbach über Bencic, Stricker und Wawrinka

Swiss-Tennis-Präsident Stammbach über Bencic, Stricker und Wawrinka

Swiss-Tennis-Präsident René Stammbach nahm sich nach seiner Ankunft in New York gleich Zeit, um mit blue Sport über die Exploits seiner Schützlinge zu reden.

02.09.2023

Swiss-Tennis-Präsident René Stammbach nahm sich nach seiner Ankunft in New York gleich Zeit, um mit blue Sport über die Exploits seiner Schützlinge zu reden.

S. Battistuzzi

Stammbach über

.... Belinda Bencic

Wie sie ihre ersten Matches absolvierte, hat mich überzeugt. Bei ihr geht es oft auf und ab. Aber dass sie am Schluss das bessere Ende für sich behält, spricht natürlich auch für ihre Professionalität. Sie spielt ja jetzt gegen die Rumänin Sorana Cirstea (WTA 30). Das wird dann auch noch einmal ein Prüfstein sein. Aber die Chancen sind sicher da, dass sie auch die schlagen kann.


... Dominic Stricker

Das ist natürlich unglaublich – zwei Mal einen Fünfsätzer hinzulegen mit Berg- und Talfahrt und zwei ganz engen Tiebreaks. Das ist nicht nur eine körperliche Arbeit, sondern auch eine Kopfarbeit. Der dritte und fünfte Satz waren dann eine ziemlich klare Angelegenheit für ihn.

Ich ziehe zuerst einmal den Hut. Ich finde es fantastisch, wenn man drei Runden übersteht an einem US Open. Das ist eine Visitenkarte, er hat Tsitsipas geschlagen, einen Top-10-Spieler.

... die Entwicklung von Stricker

Das ist etwas, was man seit langem von ihm erwartet. Das hat viel Druck auf ihn ausgeübt. Das war ein Befreiungsschlag. Was auch immer jetzt noch passiert, das ist eine grossartige Leistung, die Domi da gezeigt hat.


... Stan Wawrinka

Ich freue mich heute auf das Spiel gegen Sinner. Ich drücke natürlich beiden Daumen. Er ist der älteste Spieler, der so weit gekommen ist. Auch das spricht für ihn. Bei ihm weiss man, er kann alles reissen. Wenn man lange zurückdenkt, als er zurückgekommen ist und in einem Jahr zwei Grand Slams gewann – das muss man alles zuerst machen. 

Er ist einer der wenigen, die drei Grand Slams gewonnen haben. Wenn man die grossen Spieler abzieht, Federer, Djokovic und Nadal, dann ist er glecih wie Murray, der auch drei Grand Slams gewonnen hat. Das vergessen die Leute immer wieder. Er ist wirklich einer der Top-Spieler der letzten 10, 20 Jahre.

... die Motivation von Wawrinka, immer noch zu spielen

Die Liebe zum Sport ist eines, aber natürlich geniesst er auch das Bad in der Menge. Wenn Sie in New York vor 8'000 oder 10'000 Leuten spielen, dann ist das nicht nur eine Herausforderung. Wir wissen ja, dass Stan es liebt, vor Publikum zu spielen. 

Als Swiss-Tennis-Präsident ist es auch ganz toll zu sehen, dass Wawrinka noch einmal die Führung des jungen Davis-Cup-Teams übernommen hat. Sie spielen in weniger als zehn Tagen in Manchester gegen Australien, Frankreich und Grossbritannien, drei ganz grosse Tennis-Nationen.



... den Exploit von gleich drei Schweizer Vertretern bei einem Grand-Slam-Turnier, so kurz nach dem Rücktritt von Federer

Die Arbeit, die bei uns im Leistungszentrum gemacht wird und die Arbeit, die Bencic, Stricker und Wawrinka jeden Tag leisten, die gibt einem schon berechtigte Hoffnungen, dass es irgendwo mal zu einem Durchbruch kommt. Beim Domi ist es jetzt passiert, bei Belinda weiss man schon lange, dass sie es kann. Und beim Stan ist es eine sehr erfreuliche Überraschung, dass er noch einmal an die Türe der Besten klopft.