2004 hat sich Nicolas Massu in seinem Heimatland unsterblich gemacht – an den Olympischen Spielen in Athen gewann er als erster Chilene überhaupt Olympia-Gold. Nun ist die ehemalige Nummer neun der Welt Trainer der aktuellen Weltnummer fünf, Dominic Thiem.
Massu hat 2004 zunächst im Doppel mit Fernando Gonzalez und 24 Stunden später auch im Einzel Olympia-Gold gewonnen. Im August 2013 beendete er seine Karriere, eine Woche später hat er den Job als Davis-Cup-Captain Chiles angenommen, den er auch heute noch inne hat. «Ich bin damals nicht zurückgetreten, weil ich des Tennis müde war, sondern weil ich viele Verletzungen hatte. Aber das ist mein Leben, ich widme mein ganzes Leben dem Tennis», erzählt Massu im Vorfeld des ersten Auftritts seines neuen Schützlings Dominic Thiem beim Masters-1000-Turnier in Monte Carlo dem österreichischen Blatt «Der Standard».
Seit knapp zwei Monaten ist Massu alleinverantwortlicher Coach von Thiem. Die Zusammenarbeit scheint bereits zu fruchten. Denn Thiem habe die Freude am Tennis wiedergefunden, wie er selber sagt. Die sei ihm über einen langen Zeitraum abhandengekommen. In Indian Wells hat man gesehen, zu was das führen kann. Er stürmte ins Finale und kämpfte dort Roger Federer nach verlorenem Startsatz in drei Sätzen nieder – der erste Masters-1000-Titel war Tatsache.
Mi 17.04. 10:55 - 21:00 ∙ blue Sport Live ∙ Live Tennis: Rolex Monte-Carlo Masters
Event ist beendet
Massu: «Das Wichtigste ist das gute Umfeld»
Grosse Änderungen will Massu an Thiem nicht vornehmen: «Er ist 25 und ein kompletter Spieler. Aber manchmal machen ganz kleine Veränderungen ganz grosse Unterschiede.» Besonders wichtig sei, dass der Athlet glücklich sei: «Fans und Medien denken immer nur an die Resultate. Das Wichtigste ist das gute Umfeld.» Zum Umfeld gehört seit kurzem auch Duglas Cordero, der neue Fitness-Coach, den sich Thiem mit Fabio Fognini teilt. Massu zeigte sich positiv überrascht, wie sehr sich Thiems körperlicher Zustand in einem Monat verbessert habe.
«Wenn du etwas zu ihm sagst, kann er es sofort umsetzen», lobt der Chilene seinen Schützling weiter. Er ist deshalb überzeugt, dass Theim noch sehr viel erreichen kann: «Eines Tages kann er die Nummer eins werden: er hat das Alter, das Talent und die Power und er ist Nummer fünf der Welt.»
Den nächsten Coup möchte Thiem am liebsten schon in dieser Woche beim Masters-1000-Turnier in Monte Carlo landen. Das ganze Runderhum passt dem Österreicher zwar nicht wirklich: «Wenn ich ehrlich bin, taugt mir das nicht so, die ganze Schicki-Micki-Welt ist nicht unbedingt so meins». Den Pokal und das Preisgeld würde er dennoch gerne mit nach Hause nehmen.