Nadals Onkel stichelt Toni Nadal: «Roger weiss, dass er gegen Rafa nicht so viele Möglichkeiten hat»

jar

2.5.2018

Toni Nadal glaubt, dass sich Roger Federer auf Sand keine grossen Chancen gegen seinen Neffen Rafael ausrechnet.
Toni Nadal glaubt, dass sich Roger Federer auf Sand keine grossen Chancen gegen seinen Neffen Rafael ausrechnet.
Getty Images

Erstmals nach der Absage der Sandsaison spricht Roger Federer über die Gründe seines Verzichts auf die French Open. Rafael Nadal versteht den Schweizer, sein Onkel Toni kann sich einen Seitenhieb nicht verkneifen.

Es ist etwas, das im grossen Palmares des Roger Federer fehlt: Ein Sieg gegen Rafael Nadal an den French Open. Federer selbst sagte vor einigen Wochen, dass er gerne noch einmal versuchen würde, den Sandkönig in seinem Wohnzimmer in Paris zu bezwingen. Kurz darauf verkündete die Weltnummer 2 wie schon im Vorjahr den Verzicht auf die komplette Sandsaison.

In Sambia, wo der Maestro aktuell für seine Förderstiftung «Roger Federer Federation» weilt, erklärt er seinen Entscheid. «Ich bin nicht mehr 25, ich muss mir die Energie für Wimbledon sparen», sagt der Schweizer. «Ich liebe Gras mehr als Sand, deshalb werde ich dieses Jahr in Paris nicht antreten.»

Rafa versteht Federer

In einem Interview mit dem Tennis-Verband ATP spricht Nadal über Federers Absage für Roland Garros. «Natürlich verstehe ich seinen Entscheid. Es ist mühsam, auf einer Unterlage anzutreten, auf der man mehr Spiele verlieren kann als sonst», so der Spanier. «Ich denke, er hat sich das gut überlegt und die beste Wahl für sich getroffen. Dies gilt es zu respektieren.»

Dennoch hätte er Federer auf Sand durchaus gute Chancen eingeräumt. «Er spielt bei allen Bedingungen und auf allen Belägen tolles Tennis, auch wenn härtere Courts ein wenig mehr zu seinem Spiel passen», sagt Nadal. «Auch auf Sand ist es gegen Roger immer sehr schwierig. Vor allem in Madrid.»

Von 15 Duellen auf Sand gegen die aktuelle Weltnummer 1 konnte Federer nur 2 gewinnen. Der letzte Sieg liegt schon neun Jahre zurück, kurz vor seinem einzigen French-Open-Triumph 2009 schlug er Nadal ausgerechnet bei dessen Heimturnier in Madrid.

Toni Nadals Seitenhieb und Federes Traum

Auch Rafas Onkel und langjähriger Trainer Toni Nadal kann Federers Entscheid, auf die Sandsaison zu verzichten, verstehen. Denn er glaubt nicht wirklich daran, dass der 20-fache Grand-Slam-Sieger noch einmal gegen seinen Neffen auf Sand gewinnen könne. «Ich glaube Rafael ist gegen Roger auf Sand immer der Favorit. Dafür muss man sich nur die bisherigen Duelle in Roland Garros ansehen», sagt Toni Nadal gegenüber «Sport 1». Deshalb würde Federer auch auf die French Open verzichten. «Weil Roger weiss, dass er nicht so viele Möglichkeiten hat, auf Sand zu gewinnen, kommt er nicht.»

Statt auf Sand Punkte für die Weltrangliste zu sammeln, ist Federer noch immer in Sambia unterwegs und hilft  Kindern in Not. «Mein Traum ist es, eines Tages einen grossen Tennis-Spieler von Sambia zu sehen, der ein Major-Turnier gewinnen kann», sagt Roger. «Aber wir haben noch viel Arbeit vor uns, um dieses Ziel zu erreichen. Wir brauchen mehr Tennis-Plätze, Bälle, Rackets und gute Trainer.»  

Auf die Tour zurückkehren wird Federer im Juni in Stuttgart. Dies teilten die Verantwortlichen des ATP-250-Turniers heute Mittwoch mit.

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