Ballmädchen abgeschossen Tränen nach Disqualifikation: «Sowas kann zur Katastrophe werden»

lbe

6.6.2023

Die Japanerin Miyu Kato verdrückt nach ihrer Disqualifikation im Frauen-Doppel bittere Tränen.
Die Japanerin Miyu Kato verdrückt nach ihrer Disqualifikation im Frauen-Doppel bittere Tränen.
Bild: Imago

Nachdem Miyu Kato ein Ballmädchen trifft, wird sie an den French Open disqualifiziert und bricht an der Pressekonferenz in Tränen aus. Ihr Mixed-Partner Tim Pütz stellt sich vor die Japanerin.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach ihrer Disqualifikation im Frauen-Doppel steht Miyu Kato im Mixed-Doppel der French Open im Halbfinal.
  • An der Pressekonferenz bricht die Japanerin aber erneut in Tränen aus, ihr Partner Tim Pütz beantwortet für sie einige Fragen. 
  • Zwei Siege fehlen Kato für ein Happy End in Paris.

Miyu Kato und Tim Pütz stürmen bei den French Open im Mixed-Doppel in den Halbfinal. So richtig Freude will nach dem Zweisatzsieg über das Duo Luisa Stefani/ Rafael Matos aber nicht aufkommen. Grund dafür ist die Disqualifikation von Kato im Frauendoppel tags zuvor, nachdem die 28-Jährige in ihrer Achtelfinal-Partie ein Ballmädchen mit einem Ball getroffen hatte.

Pressekonferenz wird unterbrochen

Als das Mixed-Duo nach dem geschafften Halbfinal-Einzug an der Pressekonferenz auftaucht, bricht Kato schon vor der ersten Frage der anwesenden Journalisten in Tränen aus. Die Pressekonferenz wird zwischenzeitlich gar abgebrochen, bevor sich Kato und Pütz erneut vor die Medien stellen. Doch auch der zweite Anlauf ist nicht von Erfolg gekrönt, die Japanerin bringt auf Englisch keine Antwort über die Lippen.

Stattdessen springt ihr Pütz zu Hilfe, reicht der Japanerin immer wieder Taschentücher und versucht schliesslich sogar, die Fragen für sie zu beantworten. Später macht er in einer kleineren Runde klar: «Dass wir im Mixed-Halbfinal sind, ist völlig egal. Die Hauptsache ist, dass sie klarkommt und in den nächsten Wochen weiterspielen kann. So etwas kann zu einem Schneeball, zu einer Katastrophe werden für die nächsten Wochen.»

Ein Happy End?

Es kommt hinzu, dass Kato noch bis nach dem Grand-Slam-Turnier in Wimbledon (3. bis 16. Juli) gedulden muss, bis sie nach Hause zurückkehren kann. «Wenn mir so etwas passieren würde, und ich müsste noch sechs Wochen in Asien bleiben, da kann man schon mal den Kopf in den Sand stecken», zeigt Pütz Mitgefühl und erzählt von zahlreichen Gesprächen mit andere SpielerInnen: «Viele Leute haben gesagt, dass das die schlechteste Disqualifikation war, die sie je gesehen haben. Das war ein Schock, aber mehr, weil es einfach passiert ist und nicht weil es meine Mixed-Partnerin war.»

Ohnehin ist es Zufall, dass Pütz in Paris an der Seite von Kato aufläuft. Sowohl dem Deutschen als auch der Japanerin fehlten mit ihren Standardpartnern einige Punkte, um es in Roland Garros ins Tableau zu schaffen. In letzter Minute entsteht die Idee, für das zweite Grand-Slam-Turnier es Jahres zusammen zu spannen. ««Miyu sagte: Vielleicht. Was ist deine Ranglistenposition?», erzählt Pütz lachend von der ersten Reaktion der Japanerin, der Position 23 offenbar genügte.

Nach drei souveränen Siegen lebt für Kato die Hoffnung, das Turnier in der französischen Hauptstadt doch noch mit einem Happy End abzuschliessen. Reicht Pütz seiner temporären Partnerin etwa schon bald Taschentücher gegen die Freudentränen?