Das Coronavirus schreibt ein weiteres Kapitel. Der Spanier Fernando Verdasco (ATP 58) darf wegen eines positiven Tests nicht bei den French Open starten.
«In diesem Jahr werde ich nicht in der Lage sein, in Roland Garros an den Start zu gehen», schreibt ein sichtlich enttäuschter Fernando Verdasco am Freitagabend auf Twitter. Er sei am Dienstag nach der Ankunft in der französischen Hauptstadt positiv auf Covid-19 getestet und vom Turnier ausgeschlossen worden.
Diese Tatsache alleine ist in der aktuellen Situation nichts Ungewöhnliches. Allerdings war Verdasco, 2009 Halbfinalist der Australian Open und einst in den Top Ten, gemäss eigener Aussage bereits im August positiv getestet worden, worauf er sich in Quarantäne begab und anschliessend zwei Tests negativ ausfielen.
Verdasco verlangt Chance auf zweiten Test
«Ich habe ihnen meine Vergangenheit erklärt und darum gebeten, einen weiteren Test durchführen zu dürfen», schildert Verdasco. Eine Bitte, die bei den Organisatoren aber auf taube Ohren stösst. «Obwohl noch genug Tage bis zur Auslosung waren, haben sie mir einen zweiten Test untersagt. Ich wurde einfach disqualifiziert», klagt der Iberer.
Wie Verdasco in seiner Stellungnahme schreibt, habe er sich in der Folge eigenständig zusätzlichen Tests unterzogen, die allesamt negativ gewesen seien. Auch seine Familie und seine Betreuer seien negativ getestet worden. «Meiner Meinung nach wäre es das Mindeste, dass Spielern die Chance eingeräumt wird, neue Tests zu machen, um unfaire direkte Disqualifikationen zu vermeiden», macht Verdasco klar.
Die Veranstalter der French Open hätten ihm jedoch weitere Tests verweigert. Verdasco betont: «Ich möchte meine totale Frustration und Empörung gegenüber der Organisatoren von Roland Garros kommunizieren. Dafür, dass sie mein Recht, an diesem wichtigen Event teilzunehmen, genommen haben – ohne mir die Chance auf einen weiteren Test zu geben, um zu zeigen, dass der erste ein Fehler gewesen hätte sein können.»
«Die Spieler haben das Protokoll gelesen»
Im Verlauf der Woche gab es bereits einen ähnlichen Vorfall, als Damir Dzumhur den Organisatoren nach seiner Disqualifikation mit einer Klage drohte. Grund für den Ausschluss war ein positiver Test seines Coaches, der sich in der Vergangenheit ebenfalls bereits mit dem Virus infiziert hatte.
Bernard Montalvan, zuständig für das Gesundheitsprotokoll bei Roland Garros, entgegnete den Vorwürfen: «Es wurde zweimal getestet. Auch wenn er am nächsten Tag negativ war, wurde er positiv getestet. (…) Wir haben ein Protokoll geschrieben, die Spieler haben es gelesen und unterschrieben». Gut möglich, dass im Fall von Verdasco ähnlich argumentiert wird.