«Eine grosse Entscheidung» Was bringts? Djokovic kopiert Federer und wechselt das Racket

pat

24.4.2018

Novak Djokovic nimmt sein neues Arbeitsgerät ganz genau unter die Lupe.
Novak Djokovic nimmt sein neues Arbeitsgerät ganz genau unter die Lupe.
Bild: Getty Images

Novak Djokovic hat in Monte Carlo bestätigt, dass er kleine Anpassungen an seinem Racket vorgenommen habe, so wie das auch Roger Federer vor ein paar Jahren gemacht hatte. Was kann so ein Materialwechsels bewirken?

«Ich habe meinen Schläger bereits vor einigen Wochen gewechselt», verrät Djokovic vergangene Woche beim ATP Masters Turnier in Monte Carlo. Die Entscheidung habe er noch zusammen mit seinen Ex-Trainern Andre Agassi und Radek Stepanek getroffen. Sie hätten sich «im Hinblick auf das grosse Ganze» für diesen doch ziemlich radikalen Schritt entschieden. Und der Serbe meint: «Je länger ich spiele, umso wohler fühle ich mich damit.»

Was kann der Materialwechsel bewirken?

Zwar nennt Djokovic keine Details, doch zumindest was die Besaitung angeht, ist die Anpassung für jedermann sichtbar. Zuvor waren es 20 Quer- und 18 Längsstränge, die neue Anordnung ist 19 zu 18. Hobbyspieler können kaum nachvollziehen, was sich dadurch ändern soll, doch Nole erklärt: «Es sind minimale Änderungen, aber in unserer Welt sind sie sehr signifikant. Hin und wieder kannst du Teile deines Spiels mithilfe der Technologie verbessern. Es war eine grosse Entscheidung für mich.»

Die offenere Besaitung kann dabei helfen, mehr Spin auf den Ball zu übertragen und dadurch sollten kontrolliertere Schläge möglich werden. Ausserdem wird sich der Kraftaufwand ein wenig verringern. Das klingt dann so: «Es fühlt sich so an, als ob ich plötzlich mehr Kraft hätte, speziell beim Aufschlag.» Diese Änderung soll Djokovic wohl auch dabei helfen, seinen Ellbogen zu entlasten. Dieser zwang ihn ja zu einer längeren Pause im vergangenen Jahr. Weitere Änderungen am Racket, die der 30-Jährige aber nicht verrät, könnten diesen Effekt zusätzlich verstärken.

Djokovic: «Auch Roger wechselte vor einigen Jahren zu einem anderen Schläger. Und auch er brauchte einige Monate, bis er damit zurecht kam.»

In Monte Carlo hat sich die Änderung noch nicht bezahlt gemacht. Doch Djokovic lässt sich dadurch nicht beirren: «Auch Roger wechselte vor einigen Jahren zu einem anderen Schläger. Und auch er brauchte einige Monate, bis er damit zurecht kam.» Und unzufrieden war Djokovic mit seiner Leistung trotz dem Drittrunden-Aus gegen Thiem nicht. Er habe gutes Tennis gespielt und müsse nun geduldig bleiben. «Wenn ich in mein Spiel vertraue, kann ich wieder zurückkommen», gibt sich die ehemalige Weltnummer 1 kämpferisch.

Wichtiger als alles andere (Trainer- und Materialwechsel) sei natürlich die Gesundheit: «Wenn mich keine grosse Verletzung aus der Bahn wirft, kann ich auf jeden Fall wieder mein gewünschtes Level erreichen.» Ob er in Barcelona bereits den nächsten Schritt in die richtige Richtung macht? In seinem ersten Spiel trifft er auf den Sieger der Partie zwischen Martin Klizan und Federico Delbonis, danach könnte er auf Monte-Carlo-Finalist Kei Nishikori treffen. Der ultimative Härtetest würde dann im Viertelfinal auf ihn warten, denn dort käme es aller Voraussicht nach zum Duell gegen Rafael Nadal, der unumstrittenen Nummer 1 auf Sand.

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