Alt, aber gut Wawrinka vor dem Duell gegen Sinner 

ck, sda

2.9.2023 - 05:01

Auch mit 38 Jahren noch voll motiviert: Am Samstag fordert Stan Wawrinka am US Open die Weltnummer 6 Jannik Sinner heraus
Auch mit 38 Jahren noch voll motiviert: Am Samstag fordert Stan Wawrinka am US Open die Weltnummer 6 Jannik Sinner heraus
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Stan Wawrinka fühlt sich «alt, aber immer noch gut». In der 3. Runde des US Open wartet aber am Samstag im Generationenduell gegen Jannik Sinner ein ganz grosser Brocken.

Keystone-SDA, ck, sda

Auch mit 38 Jahren verblüfft Stan Wawrinka immer wieder aufs Neue. Am Donnerstag begeisterte der Waadtländer die New Yorker Tennisfans in der brütenden Nachmittagshitze mit einem Viersatzsieg gegen den als Nummer 30 gesetzten Tomas Martin Etcheverry. Am Ende war es der 14 Jahre jüngere Argentinier, der nachliess. Der ungesetzte Veteran war stärker, ausdauernder und siegeshungriger.

«Ich habe gesehen, dass Etcheverry physisch am Leiden war», stellte Wawrinka nach dem Sieg zufrieden fest. Und mit einem Schmunzeln: «Ich bin natürlich alt, aber ich fühle mich gut.» Es sei auch mental nicht einfach gewesen, nachdem er eine Chance zur 2:0-Satzführung nicht nutzen konnte und es nach zwei Stunden Spielzeit bei 1:1 stand. «Mich da herausgekämpft zu haben, ist sehr positiv.»

Emotionen so lange wie möglich geniessen

Die Freude am Kampf und die Emotionen mit den vielen Zuschauern motivieren Wawrinka, mit seinem Coach Magnus Norman weiter hart zu arbeiten und sich immer noch täglich verbessern zu wollen. «Ich weiss, dass ich so etwas nach meiner Karriere nicht mehr erleben werde», ist sich der dreifache Grand-Slam-Champion bewusst. Deshalb will er dessen Ende so lange wie möglich hinauszögern.

Ist er sogar wieder so gut wie 2016, als er am US Open im Final gegen Novak Djokovic triumphierte? «Ich kann und will das nicht vergleichen», sagt er. Klar ist, dass vieles eine Frage des Selbstvertrauens ist. Dieses steigt mit jedem Sieg weiter, wird nun aber auf eine harte Probe gestellt.

Zweimal in den Arsch getreten

Jannik Sinner ist der einzige Spieler, dem gemeinhin zugetraut wird, ein erneutes Finalduell zwischen Djokovic und Carlos Alcaraz zu verhindern. Die Nummer 6 der Welt aus dem Südtiroler Skiort Sexten gewann vor drei Wochen in Toronto erstmals ein Masters-1000-Turnier und gab in seinen ersten zwei Partien am US Open in sechs Sätzen nur 15 Games ab. «Das wird nicht nur physisch, sondern auch einfach vom Tennisniveau her eine gewaltige Herausforderung», ist sich Wawrinka bewusst.

In diesem Jahr trafen die beiden schon zweimal aufeinander. In Rotterdam gewann Sinner 6:1, 6:3, in Indian Wells 6:1, 6:4. «Er hat mich zweimal in den Arsch getreten», erinnert sich der Schweizer. Aber: «Ich spiele deutlich besser als damals.» Die mittelschnellen Bedingungen in New York mit der relativ hohen Luftfeuchtigkeit passen beiden Spielern.

Im letzten Jahr lieferte der 22-jährige Italiener dem späteren Sieger Alcaraz im Viertelfinal einen grandiosen Kampf auf allerhöchstem Niveau und verlor nach fünfeinviertel Stunden und eigenem Matchball. Die Zukunft gehört auf jeden Fall Sinner, in der Gegenwart möchte Wawrinka nur zu gerne derjenige sein, der diese Zukunft noch etwas hinausschiebt.