Australian Open Wunderkind Gauff: «Meine Mission ist, die Beste zu werden» 

jar

20.1.2020

Cori «Coco» Gauff setzt an den Australian Open ein erstes Ausrufezeichen und schlägt die siebenfache Grand-Slam-Siegerin Venus Williams in zwei Sätzen. Die 15-Jährige hat noch viel vor – und strotzt vor Selbstvertrauen.

Mit 7:6, 6:3 entscheidet Gauff das amerikanische Generationenduell gegen Venus Williams für sich. Damit wiederholt die Teenagerin ihr Märchen von Wimbledon 2019, wo «Coco» ihre 24 Jahre ältere Landsfrau bereits einmal schlagen konnte. Damals in Wimbledon scheiterte Gauff erst im Achtelfinal an der späteren Siegerin Simona Halep. Schon damals war klar: Ein neuer Stern am Tennis-Himmel ist geboren. 


An den US Open bestätigte die 15-Jährige dann mit dem Erreichen der 3. Runde, dass der Erfolg bei Wimbledon kein Zufall war. Und auch in Melbourne lässt die Weltnummer 69 ihr enormes Potenzial aufblitzen. Nach dem neuerlichen Sieg gegen Venus fragt sich die Tenniswelt schon, ob es an den Australian Open für Gauff sogar noch weiter geht als vor einem halben Jahr in Wimbledon. 

An ihrem Selbstvertrauen dürfte es zumindest nicht scheitern. Gauff spricht nach der Partie an ihrer Pressekonferenz über ihre Ziele und macht deutlich, dass sie hoch hinaus will: «Meine Mission ist, die Beste zu werden. Das ist mein Ziel. So viele Grand Slams wie möglich zu gewinnen.»

«Ich kann jede Spielerin schlagen»

Das ist nicht nur so dahergesagt, «Coco» meint es ernst. Das ist der jungen Frau, die im März ihren 16. Geburtstag feiern wird, anzumerken. «Ich glaube, dass ich jede Spielerin schlagen kann», antwortet sie auf die Frage, ob sie sich sogar den Turniersieg zutrauen könne. «Ob es passieren wird, weiss ich nicht. Aber ich glaube, so denkt jeder Spieler. Die besten Spieler haben auch keine Angst vor ihren Gegnern. Der Respekt muss immer da sein, aber ich werde niemals Angst haben. Wenn du Angst hast, wirst du verlieren – ich will nicht verlieren.»

Cori Gauff hat Grosses vor. Und sie beweist seit Monaten, dass sie auch schon bereit ist, mit den Grossen mitzuhalten. Trotzdem sagt die junge Amerikanerin auch, dass sie immer noch eine typische 15-Jährige sei: «Es gibt da eine App namens TikTok, auf welcher ich sehr aktiv bin. Und ich muss auch immer meine Hausaufgaben erledigen. Jeder denkt, ich sei ernst, weil ich mich auf dem Platz so präsentiere. Aber in Wahrheit bin ich ziemlich locker drauf. Ich nehme das Leben nicht so ernst.»

Sie möge es einfach Spass zu haben. Genau wie ihr Vater. «Er wirkt wie ein grosser, einschüchternder Kerl. Aber er ist eher ein Spassvogel.» Gauff erinnert an die amüsante Auseinandersetzung mit Vater Corey vor ein paar Tagen in Auckland, als sie ihm sagte, er solle nicht fluchen. «So reden wir immer miteinander.»



Voller Selbstvertrauen stürmt Gauff in Melbourne in die zweite Runde, wo sie auf die Rumänin Sorana Cirstea treffen wird. Gegen die Weltnummer 74 dürfte sie sogar für viele Experten die Favoritin sein, auch wenn die 15-Jährige das wohl kaum so sehen wird. Eines dürfte aber klar sein: Angst wird «Coco» auf keinen Fall haben.



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