Matthias Aeschbacher gewinnt das Bergkranzfest am Schwarzsee. Im Schlussgang bodigt der 33-Jährige seinen Verbandskollegen Michael Moser. Beim Aargauer Kantonalen setzen sich Marius Frank und Sinisha Lüscher durch – für beide ist es der erste Kranzfestsieg.
Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen
- Matthias Aeschbacher gewinnt nach 2019 zum zweiten Mal das Bergschwinget Schwarzsee.
- Im Schlussgang siegt er gegen den 19-jährigen Michael Moser.
- Fabian Staudenmann und Marcel Räbsamen hofften bis zuletzt auf den Festsieg. Die beiden lieferten sich im 4. Gang ein spektakuläres Duell, das unter Beifall des Publikums mit einem Gestellten endete.
- Der Sieg beim Aargauer Kantonalen geht an Marius Frank. Der 20-jährige bodigt im Schlussgang Andreas Döbeli. Mit Frank jubelt auch der 19-jährige Sinisha Lüscher über den Festsieg.
Matthias Aeschbacher ist der überragende Mann am Schwarzsee. Beim prestigeträchtigen Bergkranzfest ist der 33-jährige Berner nicht zu bremsen. Er gewinnt sein insgesamt 16. Kranzfest, das erste in diesem Jahr.
Nach dem Gestellten gegen den Nordostschweizer Samir Leuppi im 1. Gang gewinnt Aeschbacher den zweiten Kampf gegen Janik Korrdoi mit einem Plattwurf. Die Kampfrichter sehen das jedoch anders und bewerten Aeschbachers Sieg mit einer 9,75.
Der Schlussgang-Teilnehmer vom Eidgenössischen 2022 in Pratteln kann es nicht fassen. «Im Ernst? (...) Was willst du noch mehr? Das regt mich auf», sagt Aeschbacher hinter dem Kampfrichterpult einem Betreuer und wirft seinen Kopfschutz zu Boden.
Aeschbacher führt mit drei weiteren Siegen fort und muss nach dem 5. Gang tatsächlich um das Schlussgang-Ticket bangen. Er steht punktgleich mit Bernhard Kämpf an zweiter Stelle. Das Kampfgericht entscheidet sich letztendlich für Aeschbacher als Gegner von Michael Moser.
Im Schlussgang ist Aeschbacher dem bis dahin überragenden Moser überlegen und legt seinen 19-jährigen Verbandskollegen nach knapp zwei Minuten Gangdauer auf den Rücken. «Ich wusste, dass ich vollgas drauflosgehen muss», sagt Aeschbacher nach dem Festsieg beim «SRF».
Aeschbacher: «Moser schwingt besser als ich»
Aeschbacher und Moser kennen sich bestens, haben schon einige Male gemeinsam im Sägemehl gestanden. Der 33-Jährige lobt den jungen Moser und will von einer etwaigen Lehrerrolle seinerseits nichts wissen: «Ich bin nicht sein Lehrmeister. Er schwingt schon sehr viel besser als ich.»

Dennoch findet Moser im Schlussgang seinen Meister in ebendiesem Aeschbacher. Zuvor ist kein Kraut gegen den Emmentaler gewachsen. Im 1. Gang drückt Moser den Nordostschweizer Mario Schneider ins Sägemehl, zwei Siege gegen Patrik Feldmann und Patrick Gobeli folgen. In einem attraktiven 4. Gang findet der junge Emmentaler gegen Damian Ott kein Rezept, wird für seine angriffige Schwingweise jedoch mit der Note 9 belohnt. Mit einem Plattwurf gegen Janik Korrodi tütet er sein Ticket für den Schlussgang ein.
Staudenmann hofft bis zum Schluss auf Festsieg
Das Bergschwinget Schwarzsee ist geprägt von strahlendem Sonnenschein und attraktiven Gängen zwischen hochkarätigen Schwingern. Ein Spektakel-Gang liefern sich Fabian Staudenmann und Marcel Räbsamen im 4. Gang. Kein Abtasten, Vollgas von Sekunde eins an. Staudenmann ist dem Sieg mehrfach sehr nahe, der wendige Räbsamen kommt aus jeder noch so brenzligen Situation heraus und bringt den Berner Top-Schwinger zwischenzeitlich selbst beinahe zu Fall.
Der spektakuläre Kampf endet gestellt und unter Beifall des Publikums. Die Note 9 der verdiente Lohn – dennoch zu wenig für eine etwaige Schlussgang-Teilnahme für die beiden. Auf den Festsieg dürfen die beiden dennoch hoffen.

Mit ihren Plattwürfen im 6. Gang bringen sie sich wieder ins Rennen um den Sieg am Schwarzsee. Dafür hätte aber der Schlussgang zwischen Moser und Aeschbacher mit einem Gestellten enden müssen.
Co-Sieg beim Aargauer Kantonalen
Beim Aargauer Kantonalen lauert auch Sinisha Lüscher auf den Festsieg – und der 19-Jährige holt sich diesen tatsächlich. Weil der 20-jährige Marius Frank den Schlussgang gegen Andres Döbeli gewinnt, jubelt neben Frank auch Lüscher. Die zwei Solothurner feiern als Co-Sieger ihre ersten Festsiege.
In Menziken bezwingt Frank mit Nick Alpiger, Joel Strebel und Döbeli gleich drei Eidgenossen. Lüscher siegt mit Alpiger und Lars Voggensperger gegen deren zwei.