Alessandra Keller schafft es am Weltcup in Lenzerheide zum ersten Mal auf das Podest im Cross-Country. Die Nidwaldnerin wird hinter der Französin Loana Lecomte und der Schwedin Jenny Rissveds Dritte.
Keller, vor vier Jahren U23-Weltmeisterin auf der gleichen Strecke und am Freitag bereits Zweite im Short Race, musste ihre Mit-Ausreisserinnen erst in der vorletzten Runde ziehen lassen. Ihr komfortables Polster auf die Verfolgerinnen verteidigte sie souverän.
Mit dem 3. Platz beendete Keller die fast dreijährige Podest-Durststrecke der Schweizer Mountainbikerinnen im Cross-Country-Weltcup. Als zuvor Letzte hatte es Jolanda Neff im August 2019 mit Rang 2 im Val di Sole in Italien unter die ersten drei geschafft. In Lenzerheide belegte die Olympiasiegerin als zweitbeste Schweizerin Platz 6. Linda Indergand und Ramona Forchini folgten auf den Plätzen 9 und 11.
Kellers Weg ist ein spezieller. 2013 wurde sie als 17-Jährige U19-Weltmeisterin, fünf Jahre später gelang ihr der Erfolg auch auf U23-Stufe. Nebenher absolvierte sie an der ETH ein pharmazeutisches Studium, das sie 2019 mit Blick auf die Olympischen Spiele in Tokio unterbrach.
Es folgte indes nicht der zu erwartende Durchbruch bei der Elite, sondern grosses Verletzungspech. 2019 brach sie sich bei einem Sturz beide Hände, 2021 musste sie sich nach einem Missgeschick im Alltag einer Operation am Kreuzband und am Meniskus unterziehen und verpasste die Olympia-Selektion.
Dass Keller der Spitze 2022 wieder nähergerückt ist, hatte sie in den ersten vier Weltcupstationen bereits angedeutet. Sie klassierte sich ausnahmslos in den Top 10 und stieg als Achte im Gesamtweltcup als beste Schweizerin in den Heimweltcup – vor den Olympia-Heldinnen Jolanda Neff, Sina Frei und Linda Indergand.
jos, sda