Alle gegen Francesco Friedrich – so lautet am Wochenende die Devise bei der Viererbob-WM in Altenberg. Die Schweizer können kaum in den Titelkampf eingreifen.
Seit Innsbruck 2016, als der Lette Oskars Melbardis mit vier Hundertsteln Vorsprung Weltmeister wurde, stand bei sieben Rennen in Folge bei Welt-Titelkämpfen vor dem Namen Francesco Friedrich die Nummer 1 (zweimal als Ex-aequo-Sieger). Der 29-jährige Sachse ist am Samstag und Sonntag auch auf seiner Heimbahn der haushohe Favorit. Im Weltcup triumphierte zwar Justin Kripps wie Friedrich dreimal, und auch in den Trainings hinterliess der Kanadier einen starken Eindruck. Im Zweier bewies Friedrich aber mit dem riesigen Vorsprung von 1,65 Sekunden, dass er auf der Strecke an der Grenze zu Tschechien nicht nur jede Eisrille kennt, sondern auch über das beste Material verfügt.
Vor einem Jahr im kanadischen Whistler verblüffte der Schweizer Michael Vogt bei seiner ersten WM mit einem 5. Platz. Bereits die Wiederholung dieses Exploits wäre eine positive Überraschung. Vogts Ziel, ein Rang in den Top Ten, ist realistischer, zumal der 22-jährige Schwyzer am Ende einer langen Saison nicht mehr in Bestverfassung zu sein scheint. Immerhin kann er noch einmal auf die Schubkraft von Simon Friedli zählen, der mittlerweile als Pilot selber in der erweiterten Weltspitze angekommen ist.
Im Zweier belegte Friedli direkt vor Vogt den starken 8. Platz, im Vierer war er in diesem Winter mangels genügend starker Anschieber jedoch nicht konkurrenzfähig. So pilotiert Timo Rohner den zweiten Schweizer Schlitten. Der 22-jährige Sohn des ehemaligen Olympia- und WM-Medaillengewinners Marcel Rohner lieferte in dieser Weltcup-Saison mit zwei Top-15-Plätzen die besten Schweizer Resultate ab. Er verliert aber bereits am Start zu viel Zeit, um sich Ambitionen auf vordere Ränge machen zu können.
SDA