Wegen der rasanten Verbreitung eines Herpesvirus bei Pferden hat der Weltverband FEI in zehn europäischen Ländern alle internationalen Turniere abgesagt.
Diese Regelung gilt zunächst bis zum 28. März. Mehrere Pferde sind nach FEI-Angaben bereits aufgrund des Virus gestorben. Der «Ausbruch ist wahrscheinlich der schlimmste seit vielen Jahrzehnten in Europa», erklärt FEI-Generalsekretärin Sabrina Ibáñez in einer Mitteilung.
Ausgebrochen ist die Viruserkrankung im spanischen Valencia, wo in diesen Tagen zahlreiche Sprung- und Dressurpferde an einer Turnierserie teilnehmen. Mehr als 80 Tiere sollen Symptome zeigen, das Virus äussert sich in hohem Fieber und Lähmungserscheinungen. Vor Ort kämpfen mehr als 20 Tierärzte um das Leben der angesteckten Pferde. Auf Menschen überträgt sich das Virus nicht.
«Wir müssen unsere Pferde sicher halten»
«Dieser EHV-1-Stamm ist besonders aggressiv und hat bereits Todesfälle bei Pferden und eine sehr grosse Anzahl von schweren klinischen Fällen verursacht. Wir müssen unsere Pferde sicher halten», so Ibañez. Sie warnt: «Wir wissen auch, dass eine grosse Anzahl von Pferden den Veranstaltungsort in Valencia ohne ein offizielles Gesundheitszertifikat verlassen hat, was bedeutet, dass sie einen unbekannten Gesundheitsstatus hatten. Einige Pferde waren bereits krank, und das Risiko einer Übertragung durch diese Pferde ist ein grosses Problem.»
Um zu verhindern, dass alle Pferde die laufenden Veranstaltungen im Süden verlassen, dürfen die Turniere in Vilamoura (Portugal), Vejer de la Frontera (Spanien), San Giovanni und Gorla Minore (Italien) in «Bubbles» unter strengen Auflagen fortgesetzt werden – solange es keine EHV-1-Fälle gibt.