Kunstturnen Beljawskis fataler Fehlgriff

SDA

6.10.2017 - 19:03

Zürich

Der Chinese Xiao Ruoteng trat in Montreal die Nachfolge von Kohei Uchimura an und kürte sich zum Weltmeister im Mehrkampf. Der 21-Jährige profitierte von einem Sturz des vor dem letzten Gerät führenden Russen David Beljawski am Reck.

Die Goldmedaille, die erste für einen Europäer seit 1999, lag für David Beljawski bereit. Nachdem der 25-jährige Russe, sein Landsmann Nikita Nagorni und der Chinese Xiao Ruoteng nach vier von sechs Geräten noch innerhalb eines Zehntels klassiert gewesen waren, führte Beljawski mit einer starken Leistung am Barren die vermeintliche Vorentscheidung herbei.

Doch wie in Rio vor einem Jahr ging der Olympia-Vierte auch in Montreal leer aus. Zum Abschluss am Reck wurde Beljawski ein Fehlgriff beim Yamawaki, einem vermeintlich leichten Flugelement, zum Verhängnis. Gold und eine Medaille waren weg, Xiao profitierte und holte sich vor seinem Landsmann Lin Chaopan und dem japanischen Sprungwunder Kenzo Shirai den Titel.

Die Ausgangslage vor dem Final hatte sich so spannend wie schon lange nicht mehr präsentiert. Nach der Aufgabe von Kohei Uchimura, der sich in der Qualifikation einen Bänderriss am Fuss zugezogen hatte, durfte sich ein gut halbes Dutzend Athleten Hoffnungen machen, das Erbe des seit 2009 an weltweiten Titelkämpfen ungeschlagenen Japaners anzutreten.

Der Kubaner Manrique Larduet spürte die Last des Qualifikationsbesten und musste seine Medaillenträume nach einem verhaltenen Wettkampfbeginn früh begraben. Der Olympia-Zweite und als Topfavorit angetretene Ukrainer Oleg Wernjajew bekundete wie bereits in der Qualifikation Mühe und blieb ohne Chance, Nagornis Träume von Edelmetall platzten ebenfalls nach einem Sturz am Reck.

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