Nina Betschart und Tanja Hüberli krönen eine perfekte Woche in Wien mit dem EM-Titel. Die Schweizerinnen machen damit ihren Olympia-Frust vergessen.
Knapp zwei Wochen nach dem tränenreichen Ausscheiden in den Achtelfinals der Olympischen Spiele in Tokio haben Nina Betschart und Tanja Hüberli das Strahlen wieder gefunden. Auch im EM-Final gegen die jungen Niederländerinnen Katja Stam/Raïsa Schoon liessen sich die 25-jährige Zugerin und ihre drei Jahre ältere Partnerin aus dem Kanton Schwyz nicht mehr von der Erfolgsstrasse abbringen. Letztlich setzten sich Betschart/Hüberli gegen die überraschenden EM-Debütantinnen in einer einseitigen Partie 21:15, 21:12 durch.
Damit bleibt der EM-Titel in Schweizer Hand, nachdem im letzten Jahr Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré im lettischen Jurmala triumphiert hatten. Nach dem Gewinn der Bronzemedaille an den Olympischen Spielen in Tokio verzichteten die beiden jedoch auf die Titelverteidigung in Österreichs Hauptstadt. In Abwesenheit einiger Topteams nutzten die als Nummer 3 gesetzten Betschart/Hüberli die Gunst der Stunde und gewannen verdient den Titel.
Die WM-Vierten von 2019 blicken auf eine perfekte Woche mit sechs Siegen in ebenso vielen Spielen zurück. Einzig im Halbfinal gegen die Deutschen Karla Borger/Julia Sude mussten sie einen Satz abgeben - und hätten dabei fast noch einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben. Nach dem souverän gewonnenen Startsatz konnten sie einen 16:12-Vorsprung im zweiten Durchgang nicht nutzen. Im Entscheidungssatz lagen Betschart/Hüberli 11:14 zurück, bevor sie drei Matchbälle abwehrten und den Sieg sicherten.
Eine besondere Genugtuung ist die Goldmedaille für Hüberli, nachdem sie zuvor schon zweimal in einem EM-Final gestanden hatte, diese aber 2014 an der Seite von Tanja Goricanec und 2018 zusammen mit Betschart jeweils gegen ein niederländisches Duo verlor.