Für den 21-jährigen Tessiner Noè Ponti beginnen die Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Melbourne optimal. Über 50 m Delfin erreicht er einen ersten Final – und greift am Mittwoch nach einer Medaille.
Noè Ponti rechnete sich vor Beginn der Titelkämpfe in Melbournes Swim-and-Aquatics-Center primär über 100 m und 200 m Delfin Chancen aus. Am ersten Tag lancierte Ponti die Weltmeisterschaften für die kleine Schweizer Delegation aber mit Exploits über 50 m Delfin. Im Vorlauf verbesserte er seinen eigenen Schweizer Rekord (22,52) um 51 Hundertstel auf 22,01 Sekunden; im Halbfinal doppelte er mit 22,04 Sekunden nach. Zur Weltrekordzeit (21,75) über diese Distanz fehlen Ponti bloss noch 26 Hundertstel.
Mit solchen Zeiten gehört Ponti natürlich für den Final vom Mittwochmittag (11.20 Uhr Schweizer Zeit) zum engeren Kreis der Medaillenanwärter. In den Vorläufen war Ponti der Schnellste, im Halbfinal unterboten lediglich der Ungar Szebasztian Szabo (21,90) und Dylan Carter aus Trinidad und Tobago (22,02) die Zeit des Schweizers. Szabo ist Europameister über 50 m Delfin; Carter gewann an den letzten Kurzbahn-Weltmeisterschaften die Silbermedaille.
Nicht nur Ponti pulverisierte einen Schweizer Rekord. Der 22-jährige Thierry Bollin vom SK Bern gewann seinen Vorlauf über 100 m Rücken in 50,10 Sekunden – und verbesserte seine eigene Bestmarke, aufgestellt vor drei Jahren in Neuenburg, um 85 Hundertstel. Seine Vorlaufzeit bedeutete die viertschnellste Zeit; auf den viermaligen Olympiasieger und neunmaligen Weltmeister Ryan Murphy (USA) büsste er 76 Hundertstel ein.
Bollin, wieder erstarkt nach einer zweijährigen Krise, vermochte im Halbfinal seine Rekordzeit nicht zu wiederholen. In 50,33 Sekunden belegte er den 4. Platz in seinem Lauf – und verpasste die Qualifikation für den Final um 32 Hundertstel.