Der amerikanische Golfprofi Brooks Koepka, zuletzt wieder in Form gekommen, strebt ab Donnerstag seinen dritten Triumph in Serie an der US PGA Championship an.
Dem 30-Jährigen aus Florida gelänge in San Francisco ein Hattrick, den man im modernen Golf schier für unmöglich halten muss. Man muss fast hundert Jahre zurückblättern, um einen Spieler zu finden, der die Meisterschaft des amerikanischen Golfprofi-Verbandes dreimal am Stück für sich entschied. Der legendäre US-Golfer Walter Hagen siegte von 1924 bis 1927, also sogar viermal nacheinander.
Seit die Spitze im Weltgolf breiter und die Teilnehmerfelder ausgeglichener geworden sind, sind selbst einzelne erfolgreiche Titelverteidigungen sehr selten geworden. Nach dem Zweiten Weltkrieg siegte einzig Tiger Woods in zwei aufeinanderfolgenden Jahren, dafür zweimal: 1999/2000 und 2006/2007. Und zuletzt also auch Brooks Koepka, der neue Superstar, der seine Profikarriere vor acht Jahren in aller Anonymität an der Swiss Challenge in Hildisrieden über dem Sempachersee gestartet hatte.
Die Coronavirus-Pandemie hat den Golfkalender übel durcheinandergebracht, auch den Kalender der vier Turniere auf Grand-Slam-Niveau. Das British Open, das im Juli in Royal St. George's im Südosten Englands hätte stattfinden sollen, wurde schon vor langem ersatzlos gestrichen. Die drei Majorturniere in den USA finden im Herbst statt im Frühling statt: in dieser Woche die US PGA Championship, ab dem 17. September das US Open und ab dem 12. November das Prunkstück unter den Majors, das US Masters in Augusta.
Brooks Koepka lieferte seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs auf dem amerikanischen Circuit Mitte Juni lange kein Spitzenresultat ab. Aber just am letzten Wochenende wurde er am hervorragend besetzten WGC-Turnier in Memphis, Tennessee, Zweiter, geschlagen nur von seinem Landsmann Justin Thomas, dem neuen Leader der Weltrangliste.
Zu Koepkas zahlreichen Herausforderern gehört Tiger Woods. Über den Formstand des 44-jährigen Ausnahmegolfers und 15-fachen Siegers grosser Turniere ist jedoch kaum etwas bekannt. Nach der Wiederaufnahme bestritt Woods – Mitte Juli in Dublin, Ohio – nur ein offizielles Turnier. Er belegte nach zwei guten und zwei schwachen Runden den 40. Platz. Aber Woods ist dafür bekannt, dass er nicht viel Zeit benötigt, um sich in die beste Form zu bringen.