Clint Capela, der beste Rebound-Spezialist in der NBA-Saison 2020/21, ist derzeit bei sich zu Hause in Meyrin.
In der letzten Saison konnte der 28-jährige Genfer seine famose Leistung bei den Atlanta Hawks nicht wiederholen. Er brachte es im Durchschnitt pro Spiel auf 11,1 Punkte und auf 11,9 Rebounds. Er hätte für seine Ansprüche besser sein wollen. Im Play-in gegen die Cleveland Cavaliers verletzte er sich, sodass er seinem Team in der Playoff-Serie gegen Miami Heat nicht helfen konnte.
Aus diesem Grund will er sich jetzt sorgfältig pflegen. Für die nächste Saison mit Atlanta will er bereit sein. «Dadurch, dass ich über 70 Partien spielen konnte, habe ich mein Ziel in der letzten Saison erreicht», sagt Capela. «Es war nicht die beste Saison meiner Karriere. Alles in allem war es für die Mannschaft schwierig, weil sich recht viele verletzt haben. Das hat sich automatisch auf die Trainings übertragen. Und es hat sich so ausgewirkt, dass uns in den Playoffs der Rhythmus fehlte.»
Die Verletzung, die den Schweizer Center seit zwei Jahren plagt, ist am Fussgewölbe des linken Fusses. «Ich muss im Spiel immer viel Druck auf den linken Fuss geben, und ich möchte natürlich gern ohne Schmerzen spielen können. Ich bekam Spritzen, aber die haben das Problem nicht beseitigt. Also muss ich noch mehr achtgeben.»
Seit Mai unterzieht sich Capela einer speziellen Behandlung, dank der der Fuss gepflegt werden soll. «Letzten Sommer hatte ich nur einen Monat Pause, und das war ganz eindeutig nicht genug. Mit den Jahren muss ich lernen, mich selber zu schützen. Denn ich will noch acht bis zehn Jahre in dieser Liga spielen.»
Nicht in der Nati
Da er sich vollständig erholen und das Hauptgewicht auf die physische Verfassung legen will, wird Clint Capela kaum für die Schweizer Nationalmannschaft antreten, die Ende August gegen Österreich und Kroatien in der EM-Vorqualifikation spielt.
Aber auch wenn er fehlen wird: Der Weltklasse-Basketballer hat für die Nationalmannschaft sehr viel übrig. Er werde die Rolle des ersten Fans übernehmen, sagt er. «Das Schweizer Basketball ist so etwas wie mein Garten. Und man mag es ja nicht, wenn jemand in seinem Garten herumtritt. Aber leider muss ich jetzt für mich selber die richtige Wahl treffen. Dann werde ich bald auch wieder für die Schweizer Nationalmannschaft spielen können.»
Capela hat auf die nächste Saison nicht vor, seinen Spielstil zu ändern und beispielsweise plötzlich auf Drei-Punkte-Würfe auszugehen. «Mein Spiel ist sehr athletisch, ich konzentriere mich darauf, sehr beweglich und effizient zu sein. Ich verdiene deshalb sehr viel Geld, weil ich das tue, was ich tue. Würde ich im Feld etwas anderes machen, hätte die Mannschaft wohl nicht mehr so viel Vertrauen in mich wie jetzt. Ich habe Spieler erlebt, die es versucht haben und die minimale Verträge bekommen haben, obwohl sie nur ein Jahr älter sind als ich.»