Dank Ugolkova und Desplanches Die 200 m Lagen als Schweizer Top-Disziplin

SDA

9.8.2018 - 10:11

Jérémy Desplanches und Maria Ugolkova präsentieren ihre EM-Medaillen.
Jérémy Desplanches und Maria Ugolkova präsentieren ihre EM-Medaillen.
Source: Keystone

Die 200 m Lagen sind aus Schweizer Schwimm-Sicht die neue Lieblingsdisziplin. Maria Ugolkova sorgt mit EM-Bronze wie zwei Tage zuvor Europameister Jérémy Desplanches für eine besondere Geschichte.

Um zwei Hundertstel blieb Ugolkova am zweitletzten Wettkampftag der Europameisterschaften in Glasgow im Endspurt vor der Britin Siobhan-Marie O'Connor. «Am Ende war es nur noch ein Kampf. Ich dachte an nichts, ich wollte ganz einfach nur ins Ziel kommen. Nun sind meine Beine kaputt und ich bin tot», sagte die Schweizerin unmittelbar nach ihrem Exploit.

Mit etwas mehr Abstand zum Wettkampf sprach die gebürtige Russin, die 2005 mit ihrer Mutter, einer Schwimmtrainerin, ins Tessin kam und seit drei Jahren den Schweizer Pass hat, von ihrer «riesigen Freude über die Medaille. Diese bedeutet mir alles, denn dem Schwimmen gehört mein ganzes Herz.»

2014 fast zurückgetreten

Um einen solchen Moment einmal erleben zu dürfen, schwimme sie nämlich immer noch, erzählte die 29-Jährige, die im Sommer 2014 ihre Karriere schon fast beendet hatte. Doch nach einem letzten Trainingslager, in welchem sie zufällig auf Pablo Kutscher traf, ihren mittlerweile langjährigen Trainer beim SC Uster-Wallisellen, änderte Ugolkova ihre Pläne wieder und wechselte ins Zürcher Oberland.

Nach einem gezielten Aufbau, um sie ans härtere Training zu gewöhnen, stellten sich bald einmal auch auf internationaler Ebene Erfolge ein. So erreichte Ugolkova vor zwei Jahren in London den EM-Final: «Da begann ich erst, die 200 Meter Lagen zu entdecken. Damals war mein hauptsächliches Ziel, mich für Rio de Janeiro zu qualifizieren.»

Erst nach den Olympischen Spielen 2016 begann für die äusserst vielseitige Schwimmerin die Fokussierung im Training auf die 200 m Lagen. Nun sagt Ugolkova: «Mittlerweile ist diese Disziplin mein Zuhause geworden.» Und das werde die nächsten zwei Jahre so bleiben, denn «meine Ziele gehen bis zu den Sommerspielen in Tokio».

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