Nachdem 2020 alle Rennen, inklusive der WM im Wallis, abgesagt werden mussten, treten die besten Radprofis der Welt ab Dienstag an der 74. Tour de Romandie erstmals seit 2019 wieder in der Schweiz an.
Die Favoriten
Die Tour de Romandie wartet wie fast immer mit einer starken Besetzung auf. Die Favoriten kommen insbesondere aus dem Team Ineos, das mit der Doppelspitze Geraint Thomas und Richie Porte antritt. Porte hat die Westschweizer Rundfahrt 2017 bereits einmal gewonnen. Auch dem Kolumbianer Miguel Angel Lopez vom Team Movistar wird ein Top-Resultat zugetraut. Chris Froome (neu bei Israel Start-Up Nation), der Sieger der Jahre 2013 und 2014, steht ebenso auf der provisorischen Startliste.
Der Abwesende
Der grosse Abwesende heisst Primoz Roglic. Der Slowene hat die letzten beiden Ausgaben der Tour de Romandie 2018 und 2019 für sich entschieden. Dieses Mal legt der 31-jährige Slowene vom Team Jumbo-Visma nach den Ardennen-Klassikern eine Rennpause ein, um sich optimal auf die Tour de France im Juli und die Olympischen Spiele in Tokio vorzubereiten.
Die Schweizer
Die Augen werden aus Schweizer Sicht auch an der Tour de Romandie auf Marc Hirschi gerichtet sein, der erstmals in seiner Karriere die Westschweizer Rundfahrt bestreitet. Hirschi kündigte an, auf einen Etappensieg zu fahren. Am Wochenende bewies der Berner mit seinem 6. Rang im Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich, dass er in Form ist. Insgesamt stehen 17 Schweizer in den Aufgeboten der 20 teilnehmenden Teams.
Alle Schweizer Fahrer (17): Marc Hirschi (UAE Emirates), Mathias Frank (AG2R Citroën), Tom Bohli (Cofidis), Stefan Bissegger (EF Education), Matteo Badilatti, Fabian Lienhard, Stefan Küng, Sébastien Reichenbach (alle Groupama-FDJ), Reto Hollenstein (Israel Start-Up Nation), Johan Jacobs (Movistar), Mathias Reutimann, Joel Suter, Cyrille Thièry, Claudio Imhof, Mathias Flückiger, Joab Schneiter, Simon Pellaud (alle Swiss Cycling).
Der Auftakt
Die sechs Etappen umfassende Rundfahrt beginnt am Dienstag mit einem Prolog, einem gut vier Kilometer langen Zeitfahren. Sehr viele Zeitfahr-Spezialisten stehen am Start, so auch die Schweizer Stefan Küng, Stefan Bissegger und Tom Bohli. Sie treffen unter anderen auf die Weltmeister Filippo Ganna aus Italien und Rohan Dennis aus Australien. Auch am letzten Tag steht in Freiburg noch einmal eine Prüfung gegen die Uhr im Programm.
Die Strecke
Nach der coronabedingten Absage im Vorjahr kommt es zur «Neuauflage» der letztjährigen Rundfahrt. Der Etappenplan ist derselbe wie 2020 und auch die Streckenführung ist nahezu identisch. Der Parcours kündigt sich als schwierig an: Rund 12'500 Höhenmeter haben die Profis auf den 684 Kilometern zu bewältigen, die Königsetappe am zweitletzten Tag führt von Sitten hinauf in die Skistation «Thyon 2000».
Corona
Wie derzeit alle Sportanlässe kann auch die Tour de Romandie nur mit strengen Schutzauflagen durchgeführt werden. Die Fahrer werden in einer «Bubble» abgeschirmt, der Kontakt mit der Öffentlichkeit – sonst ein wichtiges Element im Radsport – wird auf ein absolutes Minimum beschränkt. Kommt es in einem Team zu einem positiven Corona-Fall, wird dieses aus dem Rennen genommen – wie Marc Hirschis Team UAE Emirates am vergangenen Mittwoch bei der Flèche Wallonne.
Der Etappenplan
74. Tour de Romandie:
Dienstag, 27. April: Prolog in Oron (4,05 km). – Mittwoch, 28. April: 1. Etappe, Aigle – Martigny (168,1 km). – Donnerstag, 29. April: 2. Etappe, La Neuveville – St-Imier (165,7 km). – Freitag, 30. April: 3. Etappe, Rundkurs in Estavayer (168,7 km). – Samstag, 1. Mai: 4. Etappe, Sitten – Thyon 2000 (161,3 km). – Sonntag, 2. Mai: 5. Etappe, Einzelzeitfahren in Freiburg (16,2 km). – Total 684,05 km / 12'471 m Höhendifferenz.