Der deutsche Zehnkämpfer Arthur Abele macht an seinem letzten Wettkampf-Tag eine Achterbahn der Gefühle durch.
Der 36-Jährige wurde an seiner Heim-EM in München nach einem vermeintlichen Fehlstart über 100 m Hürden disqualifiziert und nach erfolgreichem Protest als Solo-Läufer von den mehr als 20'000 Zuschauern wie ein Held gefeiert. «Ich bin fix und fertig. Ich bin nervlich total im Arsch», stammelte Abele, nachdem er den Lauf nachgeholt hatte.
Sein erster Start über die 100 m Hürden hatte am Dienstagmorgen mit Tränen geendet. Nachdem Simon Ehammer ein Fehlstart unterlaufen war, wurde beim zweiten Startversuch Abele wegen einer unerlaubt tiefen Reaktionszeit bestraft. Während der erste Fehlstart noch ohne Konsequenzen bleibt, sehen die Regeln für den zweiten Fehlstarter die Disqualifikation vor. Der Deutsche, vor vier Jahren in Berlin Europameister, verliess die Bahn geknickt und untröstlich. Hinter einer Werbetafel liess er seinen Tränen freien Lauf.
Als der Protest des deutschen Verbandes zu seinen Gunsten entschieden wurde, hatte Abele gerade das Diskuswerfen beendet, an dem er ungeachtet des Urteils der Jury teilgenommen hatte. Es folgte ein denkwürdiger Hürdenlauf zum Ende seiner 20-jährigen Karriere. Mit emporgestreckten Armen liess er sich vom Publikum feiern und eilte danach zum Stabhochsprung.
Übrigens: Auch ohne die Aufregung über das temporäre Out hätte Abele in seinem letzten Zehnkampf nach vielen Verletzungen in den vergangenen Jahren keine Chance auf einen Podestplatz gehabt.
sda