Eine Hacker-Gruppe hat Daten der polnischen Anti-Doping-Agentur «Polada» erbeutet und veröffentlicht. Darunter findet sich unter anderem belastbares Material gegen Fussball-Star Robert Lewandowski und Tennis-Ass Iga Swiatek belasten. Die Echtheit der Daten wird bezweifelt.
14.08.2024, 14:07
14.08.2024, 14:11
Tobias Benz
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Eine Hackergruppe hat sensible Daten der polnischen Anti-Doping-Agentur «Polada» veröffentlicht.
- Darunter soll sich belastbares Material gegen Fussball-Star Robert Lewandowski und Tennis-Ass Iga Swiatek befinden.
- Die Echtheit der Daten wurde nicht bestätigt.
- Die polnische Anti-Doping-Agentur bestreitet die Echtheit der Daten und spricht ihre Athlet*innen von jeglichen Vorwürfen frei.
Eine laut polnischen Medienberichten aus Belarus und Russland stammende Hackergruppe hat sensible Daten der polnischen Anti-Doping-Agentur «Polada» veröffentlicht. Die über 50'000 geleakten Dateien sollen medizinische Unterlagen und Ergebnisse von Anti-Doping-Tests zahlreicher polnischer Top-Athlet*innen umfassen.
Darunter befindet sich offenbar auch belastbares Material gegen Fussball-Star Robert Lewandowski und Tennis-Ass Iga Swiatek.
«Polada» hat den Hackerangriff bestätigt und betroffene Athlet*innen über den Leak informiert. So teilte der polnische Radrennfahrer Wojtek Pszczolarski eine entsprechende E-Mail mit einer Erklärung und Entschuldigung der Agentur auf X.
Zweifelhafte Vorwürfe gegen Lewandowski und Swiatek
Gemäss «Focus» soll unter den geleakten Daten auch ein Doping-Ergebnis von Fussball-Star Robert Lewandowski auftauchen. Demnach sei der polnische Nationalspieler am 12. März 2022 nach dem Spiel des FC Bayern gegen die TSG Hoffenheim positiv auf anabole Steroide getestet worden.
Auch die fünffache Grand-Slam-Siegerin und aktuelle Weltnummer 1 im Frauentennis, Iga Swiatek, soll positiv getestet worden sein. Nach ihrem Wimbledon-Out 2021 gegen Ons Jabeur soll bei ihr das verbotene Dopingmittel Erythropoietin nachgewiesen worden sein. Auch zahlreiche weiter polnische Athlet*innen tauchen in dem Datenleak auf.
Die Echtheit der Daten wurde bislang nicht bestätigt und in Polen stark angezweifelt. Zudem ist den Leaks offenbar nicht zu entnehmen, ob es sich um A- oder B-Proben der Athlet*innen handelt. Ebenfalls offen ist, wie überhaupt Tests aus der Bundesliga oder Proben aus Wimbledon in den Verzeichnissen der polnischen Anti-Doping-Agentur gelandet sein sollen. So werden Doping-Kontrollen in der Bundesliga ausschliesslich von der Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) durchgeführt.
Die polnische Anti-Doping-Agentur «Polada» entlastete ihre Athleten bereits mit einem Statement auf X. Dort schreibt die Agentur: «Keiner der genannten Athleten erzielte ein positives Ergebnis und keiner der angegebenen Daten entspricht einer Anti-Doping-Kontrolle.»
Der «Blick» zitiert die Agentur zudem wie folgt: «Die Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass der Angriff von einer Gruppe ausgeht, die von feindlichen Staaten unterstützt werden.»
