Teenager als Überflieger Überflieger: Drohnen-Wunderkind Marvin Schäpper (14) rasiert die Konkurrenz

Peter Staub

25.12.2020

Rasiert, wie man in der Jugendsprache sagt, hat der junge Liechtensteiner Marvin Schäpper seine Gegner an der Swiss Drone League nach allen Regeln der Kunst. «blue Sport» hat den Überflieger der Sportart getroffen. 

Marvin Schäpper ist gerade einmal 14 Jahre alt und schon jetzt der mit Abstand beste Drohnen-Pilot der Schweiz. Der Sportschüler aus der Liechtensteiner Gemeinde Schellenberg hat die diesjährige Wettkampfserie in der «Swiss Drone League» nach Belieben dominiert. Und seine im Schnitt wesentlich älteren Gegner im wahrsten Sinne des Wortes alt aussehen lassen. Schäpper gewann alle Rennen und wurde souverän Schweizer Meister.

Über die Swiss Drone League
Marvin Schäpper nimmt den Siegerpokal entgegen.

Drohnenrennen sind eine noch junge Sportart, in diesem Jahr wurde erstmals ein offizieller Schweizer Meister erkoren. Die Piloten treten mit ihren Quadrocoptern in abgegrenzten Rennstrecken gegeneinander an. Es gilt, den Parcours so schnell wie möglich zu absolvieren.

Die selbstgebauten Drohnen werden von den Piloten mit einer FPV-Videobrille («First Person View») gesteuert. So sieht der Pilot den Flug aus Sicht der Drohne, gewissermassen als würde er selbst direkt im Cockpit sitzen.

Die zweitägigen Wettkämpfe bestehen aus einer Qualifikation, anschliessend ermitteln die Schnellsten in mehreren K.o.-Runden den Sieger. Geflogen wird in Sport- oder Messehallen, aber auch im Freien, oft an spektakulären Schauplätzen.

Wie ist so etwas möglich? Marvin Schäpper, der jüngste im Starterfeld, flog der Konkurrenz immer wieder davon. Hinter dem Erfolg steckt viel Arbeit. «In der Regel trainiere ich zwei Stunden am Tag, entweder am Simulator oder im Freien, meist bei der Modellfluggruppe Liechtenstein», sagt der Shootingstar der Drohnen-Szene. Auf dem Flugplatz Bendern/Rheinau findet der Teenager ideale Trainingsbedingungen vor.

Eine entscheidende Rolle für die Überlegenheit spielt auch das Material. Die Piloten bauen ihre Fluggeräte selbst. Marvin Schäpper scheint diesbezüglich alles richtig gemacht zu haben. Ausserdem sind geschickte Hände wichtig. Der Quadrocopter wird über eine Smartphone-App und über zwei Sticks an der Fernsteuerung gelenkt.

Auf seinem Erfolg wird sich Marvin Schäpper nicht ausruhen, auch über den Winter hindurch trainiert er weiter. Schliesslich will er in der nächsten Saison wieder brillieren und seinen Meistertitel erfolgreich verteidigen. «Dann könnte ich wieder an die WM nach China», hält er fest. Schäpper war schon 2019 in Asien dabei, in diesem Jahr wurden die Titelkämpfe aber aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. «Ich war ziemlich enttäuscht. Die WM ist ein cooler Anlass. Es wäre schön, wenn es im nächsten Dezember klappen würde», hofft Schäpper.

Programmhinweis

Drei Rennen, drei Siege: Schäpper dominiert

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