«Ein bisschen dumm» Eklat bei der Darts-WM – Williams mit Weltkriegsvergleich

dpa / mar

28.12.2023 - 08:57

Scott Williams sorgte bei der Darts-WM für eine aufgeheizte Atmosphäre.
Scott Williams sorgte bei der Darts-WM für eine aufgeheizte Atmosphäre.
Imago

England gegen Deutschland bei der Darts-WM und es wird martialisch. Am Abend korrigiert sich der siegreiche Profi Scott Williams über die sozialen Medien.

DPA, dpa / mar

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach seinem Einzug in den Achtelfinal macht Scott Williams im Interview eine mehr als unglückliche Bemerkung.
  • Der Sender entschuldigt sich für den verbalen Fehltritt. Später entschuldigt sich auch Williams in den sozialen Medien.
  • Viele Darts-Fans fordern nach dem Weltkriegsvergleich jetzt auch einen Ausschluss von Williams von der WM.

Die Darts-WM hat ihren ersten Aufreger. Grund dafür ist Scott Williams, der nach seinem emotionalen 4:3-Erfolg über den Deutschen Martin Schindler mit seinen Aussagen im TV-Interview für Aufsehen gesorgt hat. «Das Spiel war unglaublich für den neutralen Fan. Ich hatte die Zuschauer nie auf meiner Seite. Ich weiss, dass wir zwei Weltkriege und eine Weltmeisterschaft gewonnen haben, aber hier waren so viele Deutsche. Alles, was ich hören konnte, waren diese Jungs. Oh, was für ein Spiel!», hatte Williams gesagt.

Der Shitstorm im Netz folgte prompt. Zahlreiche Darts-Fans fordern vehement einen Ausschluss von Williams von der WM und auch der übertragende Sender sah sich nach der geschmacklosen Anspielung dazu genötigt, darauf zu reagieren. Moderatorin Anna Woolhouse bat nach dem Interview für die Verwendung «beleidigender Sprache» um Entschuldigung.

Die Atmosphäre im Alexandra Palace war aufgeheizt. «Ich nehme es den englischen Fans nicht übel. Dass die für ihren Landsmann sind, wenn ein Engländer gegen einen Deutschen spielt, ist eine ganz normale Sache. Das ist in Deutschland nicht anders», sagte Schindler laut ntv. Zum Verhalten seines Widersachers sagte er: «Aber ich habe mir persönlich immer gesagt, dass ich die Fans nicht dazu ermutigen will, immer mehr zu buhen und zu pfeifen. Scott Williams hat das heute gemacht.»

Aufgeheizte Stimmung

Immerhin hat Williams seinen verbalen Fehltritt eingesehen und sich später in den sozialen Medien auch dafür entschuldigt.

«Im Hinblick auf das, was ich vorhin auf der Bühne gesagt habe: Es war ein bisschen dumm! Ich liebe die Menschen, das Essen und die Hallen! Was ich gesagt habe, war im Eifer des Gefechts nach einem harten Spiel gegen Martin», schrieb Williams auf X. «Ich entschuldige mich vielmals!» Den Account hat er inzwischen gelöscht, wahrscheinlich auch aufgrund der zahlreichen Anfeindungen.

Es war nicht das erste Mal bei dieser WM, dass das Thema Weltkrieg aufkam. Als der Niederländer Jermaine Wattimena nach seinem Auftaktsieg in der Pressekonferenz zum nächsten Gegner gefragt wurde, erzählte er von «Luke Hitler». Sein tatsächlicher Gegner war: Martin Schindler.