Die Schweizer Equipe der Springreiter strebt beim Nationenpreis des CSIO St. Gallen den ersten Sieg auf Schweizer Boden seit 19 Jahren an.
Bei den zahlreichen Erfolgen der Schweizer Springreiter in der jüngeren Vergangenheit mutet es seltsam an, dass der letzte Heimsieg im Nationenpreis aus dem Jahr 2000, damals in Luzern, datiert. Auf dem St. Galler Gründenmoos gelang der Coup seit 1996 nicht mehr. Im vergangenen Jahr hatte der Olympiasieger Frankreich den Schweizern vor der Sonne gestanden. Die Franzosen werden auch am Sonntag der härteste Konkurrent sein. Weiter reiten Grossbritannien, Österreich, Italien, Brasilien, Dänemark und Norwegen ein. Der Schweizer Sieg ist statistisch gesehen überfällig. In den letzten acht Austragungen resultierte sechsmal der 2. Rang.
Der Auftakt in die Nationenpreis-Serie gelang der Schweiz mit dem Sieg an der Atlantikküste in La Baule vorzüglich. Nun will die Mannschaft gleich nachlegen. «Der Sieg ist eines unserer Saisonziele», betonte Andy Kistler. Der Equipenchef kann aus dem Vollen schöpfen und vertraut dem Weltranglisten-Ersten Steve Guerdat mit Bianca, dem Weltcup- und WM-Zweiten Martin Fuchs mit Chaplin, dem in La Baule überzeugenden Niklaus Rutschi mit Cardano, Paul Estermann mit Lord Pepsi und Pius Schwizer mit Cortney Cox. Wer aus diesem Quintett zuschauen muss, wird erst am Samstagabend entschieden.
Six Barres am Freitag
Der Wettkampf der Nationen soll bei einem CSIO wieder im Mittelpunkt stehen und erhält deswegen im Programm die ihm gebührende Position. Wie schon 2018 wird er nun am Sonntag ausgetragen und ist mit 200'000 Euro dotiert. Der Grand Prix (150'000 Euro) geht bereits am späten Freitagnachmittag in Szene. Beim viertägigen Event ab Auffahrt werden 750'000 Franken an Preisgeld ausgeschüttet, sieben Prüfungen zählen für die Weltrangliste.
Erstmals findet der Schweizer Cup-Final in St. Gallen statt. Er wird am Samstag zwischen dem Grand Prix vom Freitag und dem Nationenpreis vom Sonntag ausgetragen. Zehn nationale Springreiter qualifizierten sich für die Endausmarchung, unter ihnen Guerdat, Fuchs und Schwizer, der Rekordsieger mit sieben Erfolgen. Der Freitagabend wird neu mit dem Six Barres abgeschlossen. Die Konkurrenz ist für Pferde mit grosser Sprungkraft ausgeschrieben. Beim Mächtigkeitsspringen werden die Hindernisse von Umgang zu Umgang erhöht.