Die Schweizer können mit dem Abschneiden an den Kurzbahn-Europameisterschaften in Kopenhagen zufrieden sein. Herausragend war Teamleaderin Maria Ugolkova.
Die 28-jährige Ugolkova schwamm nicht weniger als vier nationale Rekorde und sorgte mit dem 4. Platz über 200 m Lagen für das beste Schweizer Resultat an diesem Event seit dem 2. Platz von Flori Lang über 50 m Rücken im Jahr 2011 in Stettin. Die Medaille verpasste die gebürtige Russin, die seit 2005 in der Schweiz lebt und 2015 eingebürgert worden ist, lediglich um 21 Hundertstel.
Ausserdem schaffte Ugolkova über 100 m Lagen (9.) und 100 m Crawl (11.) den Einzug in die Halbfinals. Ansonsten überstand einzig der 17-jährige Thierry Bollin über 50 m Rücken die Vorläufe und wurde 12. Den Sprung in die Top 16 schaffte auch Jacques Läuffer über 200 m Brust (13.).
Sehr erfreulich war insbesondere, dass neun der elf Schweizerinnen und Schweizer mindestens eine persönliche Bestleistung erzielten. Bei 39 Starts betrug die Bestzeitenquote sehr gute 52 Prozent. "Das gesamte Team ist über sich hinausgewachsen und vollbrachte eine hervorragende Leistung", freute sich Markus Buck, der Chef Leistungssport Schwimmen.
Weitere nationale Bestmarken neben Ugolkova in einer Einzeldisziplin gelangen dem erst 16-jährigen Noè Ponti (100 m Delfin) und Jolann Bovey (100 m Brust). Am Sonntag zeichnete ausserdem die 4x50-m-Lagenstaffel der Männer für einen Schweizer Rekord verantwortlich. Mit 1:35:42 Minuten blieben Bollin, Bovey, Noè Ponti und Manuel Leuthard um 78 Hundertstel unter der 13 Jahre alten Bestmarke, welche die einstigen Topschwimmer Flori Lang, Remo Lütolf, Lorenz Liechti und Karel Novy aufgestellt hatten.
Die Schweizer traten in Kopenhagen wegen der gleichzeitig stattfindenden Militär-Weltmeisterschaften in Rio de Janeiro nicht in Bestbesetzung an, so fehlten die Olympia-Teilnehmer Jérémy Desplanches und Yannick Käser. Älter als 22 Jahre war einzig Ugolkova, gleich sieben Athletinnen und Athleten sind noch nicht einmal 20 Jahre jung. Das lässt für die Zukunft hoffen. "Die aktuelle Entwicklung im Schweizer Schwimmsport verläuft sehr positiv", sagte Buck. "Wir arbeiten intensiv daran, weiter zur internationalen Spitze aufzuschliessen."
Bronze für Liechtensteinerin Julia Hassler
Was Ugolkova knapp verwehrt blieb, schaffte die Liechtensteinerin Julia Hassler. Die 24-Jährige, die im September 2015 vom SC Uster-Wallisellen an den deutschen Olympiastützpunkt in Heidelberg gewechselt war, holte am letzten Tag über 400 m Crawl hinter der Ungarin Boglarka Kapas und der Deutschen Sarah Köhler die Bronzemedaille. Über die doppelte Distanz hatte sie sich noch mit Rang 4 begnügen müssen.
Katinka Hosszu top
Aus internationaler Sicht prägte die 28-jährige Ungarin Katinka Hosszu die Europameisterschaften. Die dreifache Olympiasiegerin von Rio de Janeiro bestieg nicht weniger als sechsmal das oberste Podest. Damit schraubte sie ihr Total an Siegen an Kurzbahn-Europameisterschaften auf 16. Insgesamt hat sie an internationalen Titelkämpfen auf der Lang- und Kurzbahn (inklusive Olympische Spiele) sagenhafte 52 Goldmedaillen gewonnen.
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