Erster Todestag von Kobe Bryant Erster Todestag von Kobe Bryant – LeBron James: «Legenden sterben nie» 

Maximilian Haupt, dpa

26.1.2021

Zum ersten Todestag von Kobe Bryant gibt es von den Los Angeles Lakers keine Gedenkveranstaltung. Die ist auch nicht notwendig – der Basketball-Superstar ist in seiner Stadt seit dem Helikopter-Absturz ohnehin nie vergessen worden.

Am 26. Januar 2020 um 9:45 Uhr stürzt nördlich von Los Angeles ein Hubschrauber ab. Gerüchte werden rasch zur traurigen Gewissheit: Neun Menschen sind tot, darunter Basketball-Superstar Kobe Bryant.

«Es gibt viel, das stirbt auf dieser Welt. Aber Legenden sterben nie. Und er ist exakt das», sagt LeBron James ein Jahr nach dem Unglück über den Mann, der vom Vorbild zum Freund wurde und dessen Vermächtnis er nun versucht fortzuführen. Mit kleinen Gesten wie Bryants Nummer 24 auf dem Finger und Titeln, wie der Meisterschaft in der vergangenen Saison. Es war der erste für die Lakers, seit dem fünften und letzten mit Bryant zehn Jahre zuvor.

LeBron James: «Legenden sterben nie ... und Kobe ist eine Legende»

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25.01.2021

Unfalluntersuchung immer noch nicht abgeschlossen

Bryant hat eine Bedeutung, die weit über die Anhänger der Lakers oder Basketball-Fans hinausgeht. Selbst Menschen, die sich mit Sport nur am Rande beschäftigen, können mit seinem Namen etwas anfangen. Weltweit. Er zählt zu den wenigen Personen auf diesem Planeten, deren Vorname ausreicht: Kobe. Jeder weiss, wer gemeint ist.

Sein Tod im Alter von nur 41 Jahren hat Millionen berührt. Rapper, Schauspieler, Handwerker, andere Sportler: Bryant hat sehr vielen Menschen sehr viel bedeutet. Lakers-Profi Marc Gasol, dessen Bruder Pau einst mit Bryant in Los Angeles spielte, kann noch immer nicht öffentlich über das Unglück sprechen. «Es ist zu emotional», sagt der Spanier. «Er ist jemand, zu dem wir aufgeschaut haben.» Nächste Frage bitte.



Warum der Hubschrauber an jenem Sonntagmorgen abstürzte und die Insassen nie bei dem Nachwuchs-Basketball-Turnier ankamen, ist noch immer nicht abschliessend aufgeklärt. Bryant nutzte das Verkehrsmittel häufig, um dem notorischen Stau in der Metropole zu entgehen.

Die Orientierung verloren?

Am 9. Februar gibt es eine weitere Anhörung der US-Behörde für Transportsicherheit. In einem vorläufigen Bericht wurden technische Probleme an dem Sikorsky S-76B bereits ausgeschlossen. Die «Los Angeles Times» berichtete zuletzt, dass alle Informationen die Theorie stützten, dass der Pilot in den Wolken des hügeligen Gebiets nördlich von Los Angeles die Orientierung verloren hat. Statt, wie Fluglotsen gegenüber angekündigt, aufzusteigen, sei der Hubschrauber gesunken.

Seither versucht seine Stadt mit dem Verlust umzugehen. Die in Corona-Zeiten weniger gewordenen Strassenhändler haben Bryants Trikots noch immer wie selbstverständlich im Angebot. Verteilt über viele Gegenden der Millionen-Metropole haben Strassenkünstler Porträts der Legende hinterlassen, an Häuserfassaden, Mauern, Garagentoren. Oft überlebensgross und oft mit seiner Tochter Gianna, genannt Gigi, die im Alter von 13 Jahren ebenfalls unter den insgesamt neun Toten des Unglücks war. Mit seiner Frau Vanessa hatte Bryant vier Töchter.

Eines von unzähligen Graffitis zu Ehren von Kobe Bryant in Los Angeles.
Eines von unzähligen Graffitis zu Ehren von Kobe Bryant in Los Angeles.
Bild: Keystone

Die Auszeichnung für den wertvollsten Spieler des Allstar-Games hat die NBA inzwischen nach Bryant benannt. 15 Mal war er in eines der Teams für den Show-Kampf der besten Profis gewählt worden, so oft wie niemand sonst. Fünfmal holte er in 20 Jahren mit den Lakers die Meisterschaft, er spielte nie für ein anderes NBA-Team.



Seine 33'643 Zähler in Spielen der Hauptrunde werden nur von Kareem Abdul-Jabbar, Karl Malone und James übertroffen. Letzterer überholte Bryant in der Bestenliste am Tag vor dem Absturz, Bryants letzter Tweet war ein Glückwunsch: «Viel Respekt mein Bruder».

Beim ersten Heimspiel nach dem Unglück vor einem Jahr hielt James eine bewegende Rede im voll besetzten Staples-Center. «Wir wollen sein Vermächtnis fortsetzen, nicht nur in diesem Jahr, sondern so lange wir Basketball spielen», versprach James damals unter dem Jubel der Fans. «In den Worten von Kobe Bryant: Mamba out. In unseren Worten: Unvergessen.»



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