Ralph Stöckli vor Meeting mit IOC «Es ist wichtig, dass man auch über eine mögliche Olympia-Verschiebung diskutiert»

Von Florian Künzi und Marcel Allemann

4.1.2022

Ralph Stöckli: «Wir wollen keine unfairen Spiele»

Ralph Stöckli: «Wir wollen keine unfairen Spiele»

Einen Monat vor den Olympischen Winterspielen in Peking, ist die Lage kompliziert. Die Corona-Variante Omikron gefährdet den Grossanlass. Ralph Stöckli, Chef de Mission bei Swiss Olympic, schildert im Interview die aktuelle Situation.

04.01.2022

In einem Monat sollten die Olympischen Winterspiele in Peking beginnen. Mit der Betonung auf sollten. Denn wegen Omikron gibt es viele Unsicherheiten. blue News hat bei Ralph Stöckli, Chef de Mission bei Swiss Olympic, den Puls gefühlt.

Von Florian Künzi und Marcel Allemann

«Die Herausforderungen sind im Moment enorm», gibt Stöckli unumwunden zu. Aber trotzdem könne er noch immer so etwas wie Vorfreude spüren, da es immer noch um Olympische Spiele gehe und diese für viele Athletinnen und Athleten der wichtigste Wettkampf in ihrer Karriere seien, «diese Vorfreude steckt an.»



Der Mittwoch wird ein ganz wichtiger Tag für Stöckli. Dann kommt es zu einem Austausch zwischen dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und den nationalen Komitees. Die detaillierten Traktanden kenne er zwar nicht, betont Stöckli, «aber das Thema muss sein, wie es in den nächsten Tagen weitergeht. Europa versinkt, etwas böse gesagt, derzeit im Omikron-Chaos.» 

«Faire Wettkämpfe vor Ort müssen sichergestellt werden»

Stöcklis Forderung ist deshalb: «Wir spüren täglich, dass der Wintersport enorm davon betroffen ist und wir müssen mit aller Kraft sicherstellen, dass die Selektionen fair bleiben und dann vor allem auch faire Wettkämpfe vor Ort sichergestellt werden können.» Bei der Frage, ob er effektiv an faire Winterspiele in Peking glaube, will sich Stöckli nicht auf die Äste hinauslassen: «Das kann ich noch nicht beantworten, da sind noch zu viele Fragen offen.»



Zum Thema einer möglichen Verschiebung der Spiele sagt Stöckli: «Tokio hat gezeigt, dass es möglich ist, Olympische Spiele zu verschieben, wenn auch damals mit mehr Vorlauf. Fakt ist aber auch, dass es bereits viele Vereinbarungen für das Jahr 2023 gibt. Etwa bei der FIS stehen Weltmeisterschaften in verschiedenen Sportarten an. Ganz so einfach ist es daher nicht. Aber es ist wichtig, dass man das auch diskutiert, wo da die  Möglichkeiten sind.»

Wie Stöckli aufgrund der vielen Unsicherheiten derzeit mit den nationalen Sportverbänden und den einzelnen Athleten im Austausch steht, was er von diesen für Feedback erhält und wie strikt die geplanten Schutzmassnahmen in Peking sind, siehst du im Video (oben).