Tour de France Etappensieger Hirschi: «Ich hatte immer meine Zweifel»

bam

10.9.2020

Marc Hirschi triumphiert in der 12. Etappe der Tour de France. Im anschliessenden Siegerinterview ist der Schweizer den Tränen sehr nahe. 

Zweimal wurde ihm der Etappensieg hauchdünn weggeschnappt, jetzt hat Marc Hirschi seinen ersten Sieg in der Tasche. «Es ist einfach unbeschreiblich», freut sich Hirschi im anschliessenden Siegerinterview. Der 22-jährige Berner gewinnt solo die über 218 km von Chauvigny nach Sarran Corrèze führende 12. Etappe.



Mit 47 Sekunden Vorsprung kommt Hirschi ins Ziel geradelt. Doch die letzten Kilometere waren eine mentale Belastungsprobe. «Ich hatte immer meine Zweifel. Die Bilder von den beiden Etappen, als ich schon nahe am Sieg dran war, waren in meinem Kopf», sagt Hirschi, der sich bereits 28 Kilometer vor dem Ziel von der Gruppe abgesetzt hat. «Erst einen Kilometer vor dem Ziel wusste ich, dass ich es packe.»

Die zwei verpassten Siege in der zweiten und neunten Etappe hätten ihm aber Mut gegeben. «Meine bisherigen Leistungen haben mir viel Selbstvertrauen gegeben. Ich hätte sonst nie in diesem Aufstieg alleine angegriffen. Ich dachte mir: ‹Jetzt oder nie›», sagt Hirschi im SRF-Interview.

Marc Hirschi ist nach acht Jahren der erste Schweizer, der eine Etappe an der Tour de France gewinnen kann. Die Emotionen überwältigen den jungen Radfahrer – die Tränen sind sichtbar. «Ich habe mir selber auch Druck gemacht. Dieser lastet nun nicht mehr auf meinen Schultern. Ich bin überglücklich.»

Marc Hirschi ist nach dem Sieg den Tränen sehr nahe.
Marc Hirschi ist nach dem Sieg den Tränen sehr nahe.
Keystone

Schweizer Etappensieger an der Tour de France

  • 8 Siege: Ferdy Kübler (1947 - 1954), Fabian Cancellara (2004 - 2012)
  • 5 Siege: Hugo Koblet (1951)
  • 3 Siege: Rolf Graf (1959/60), Tony Rominger (1993)
  • 2 Siege: Oscar Egg (1914), Leo Amberg (1937), Fritz Schär (1953), Beat Breu (1982), Alex Zülle (1995/96), Pascal Richard (1989/96)
  • 1 Sieg: Charles Laeser (1903), Michel Frédérick (1904), Paul Egli (1936), René Pedroli (1937), Karl Litschi (1939), Pietro Tarchini (1947), Giovanni Rossi (1951), Walter Diggelmann (1952), Kurt Gimmi (1960), René Binggeli (1967), Urs Freuler (1981), Stefan Mutter (1982), Serge Demierre (1983), Gilbert Glaus (1983), Niki Rüttimann (1986), Erich Mächler (1986), Rolf Järmann (1992), Laurent Dufaux (1996), Rubens Bertogliati (2002), Marc Hirschi (2020)

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