Das Netz tobtNach Werbe-Coup: Aufgebrachte User zerstören ihre Nike-Utensilien
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4.9.2018
Nike löst mit einem einzigen Bild eine Welle des Protests aus. User verbrennen ihre Sportartikel, andere kaufen umgehend welche. Aus Sicht der Marketing-Experten eigentlich alles richtig gemacht, aber der Sturm der Entrüstung ist eben erst losgebrochen.
Die jüngsten Attacken von Donald Trump sind gerade erst verhallt, da wird der Werbe-Coup von Nike zum brisanten Politikum: Kurz vor Saisonstart engagiert der Sportartikelhersteller ausgerechnet den Quarterback-Rebellen Colin Kaepernick als Gesicht seiner neuen Kampagne. Obwohl sich der geächtete Profi derzeit mitten im Rechtsstreit mit der National Football League befindet. «Glaube an etwas. Auch wenn das bedeutet, dass du alles opferst», twitterte der 30-Jährige den Werbespruch.
Mit Kaepernick begann vor gut zwei Jahren die Welle an Protesten von NFL-Profis, die sich während der amerikanischen Hymne per Kniefall oder mit erhobenen Fäusten gegen Polizeibrutalität und Rassenungleichheiten aussprechen. Die San Francisco 49ers entliessen ihren Spielmacher am Ende der Saison 2016/17, seitdem findet er kein neues Team mehr.
Trump hatte in der Vergangenheit protestierende Spieler wie Kaepernick als «Hurensöhne» beschimpft.
Die Bevölkerung ist gespalten
Die amerikanische Bevölkerung ist in der Debatte um die Proteste weitgehend gespalten. In einer Umfrage der NBC News und des «Wall Street Journal» antworteten kurz vor Saisonstart 54 Prozent, dass das Knien während der Hymne nicht angemessen sei, um auf die Anliegen der Spieler aufmerksam zu machen. 43 Prozent sehen dies anders.
Wie kontrovers das Thema in den USA debattiert wird, zeigen die Reaktionen auf Social Media nach Bekanntwerden der Kampagne. Trump-Anhänger nutzten die Gelegenheit und posteten unter den Hashtags #BoykottNike und #Justburnit zerstörte Nike-Produkte. Ein Nutzer, der seine zerschnittenen Nike-Socken zeigt, glaubt, dass sich der Konzern verkalkuliert habe: «Sei bereit, Nike», schreibt der Mann, offenbar ein ehemaliger Marine-Soldat, und fügt an: «Multipliziere das millionenfach.»
Doch Kaepernick erfährt auch viel Unterstützung. Unter dem Hashtag #imwithkap bricht zeitgleich eine Welle der Sympathiebekundung über Nike und Kaepernick herein. «Provozierend, inspirierend, grossartig» – so der Tenor.
Eine Reaktion von Präsident Trump steht bisher aus – aber die wird so sicher wie das Amen in der Kirche kommen. Klar ist auch: Die 99. Football-Saison, die am 6. September lanciert wird, ist eine wöchentliche Sache. Buch-Autor Mark Leibovich sagt gegenüber dem Magazin «The Atlantic»: «Es dürfte viel Berichterstattung geben, wie viele Spieler ihre Fäuste heben oder knien. Und dann kann Präsident Trump jeden Sonntag darüber reden.»
Reaktionen zum Werbe-Coup: Contra Nike
Our Soundman just cut the Nike swoosh off his socks. Former marine. Get ready @Nike multiply that by the millions. pic.twitter.com/h8kj6RXe7j
First the @NFL forces me to choose between my favorite sport and my country. I chose country. Then @Nike forces me to choose between my favorite shoes and my country. Since when did the American Flag and the National Anthem become offensive? pic.twitter.com/4CVQdTHUH4
these dumb #JustBurnIt people realize @Nike already has your money from these purchases, right?! So your idea of getting rid of a product you already paid for is stupid! BTW great job, Nike! #JustDoIt
So by not wanting to support or promote @Nike you go and cut socks that were already paid for and THEN you tweet and @ Nike. Makes sense! 🤯 https://t.co/RtlY0pZYDJ
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