Winterthur statt Kloten, zwei Geisterspiele statt ein grosses Unihockey-Fest sowie ein neuer Titel-Aspirant bei den Frauen: Der Superfinal 2021 bringt einige Besonderheiten mit sich.
Zum sechsten Mal werden im Schweizer Unihockey die Meister in einem Superfinal ermittelt. Das etablierte Format, das den Klubs zwar weniger Geld, aber bedeutend mehr Aufmerksamkeit einbringt, findet dieses Mal in modifizierter Form statt. Frauen und Männer ermitteln ihre Meister nicht am gleichen Tag, Spielort ist aufgrund des Zuschauerverbots die Ballsporthalle in Winterthur anstelle des Eishockeystadions in Kloten. In Winterthur fanden während den Playoffs schon die TV-Spiele statt.
Der Superfinal der Frauen steigt an diesem Samstag, zwei Wochen später erst sind die Männer dran. Bei den Frauen kommt es zu einem Novum: Erstmals seit der Premiere 2015 haben die Frauen von Piranha Chur den Final verpasst. Neuer erster Herausforderer von Titelverteidiger Kloten-Dietlikon ist Emmental Zollbrück.
Die Affiche ist eine Besonderheit, aber keine richtige Überraschung. Für Emmental Zollbrück ist die Final-Premiere das logische Ergebnis eines guten Entwicklungsprozesses. Piranha Chur, das sieben der letzten zehn Meistertitel errungen hatte, stieg nach den Rücktritten der langjährigen Teamstützen Seraina Ulber und Katrin Zwinggi mit einer deutlich verjüngten Equipe in die Saison.
Zu Beginn der Saison hielt sich Piranha Chur noch über Erwarten gut. Im Saisonverlauf verzeichneten die Bündnerinnen aber Verletzungspech und durch den (temporären) Schweden-Transfer der Torgarantin Corin Rüttimann wohl den letztlich entscheidenden Substanzverlust. Bereits in den Viertelfinals endete die Saison für die jungen Churerinnen gegen die Red Ants Winterthur.
Der Weg von Emmental Zollbrück an die nationale Spitze erinnert an denjenigen von Piranha Chur vor der Dominanz ab 2010. Ein ordentliches Mass an Talent und Herzblut führte die verschworene Einheit vor acht Jahren aus der 1. Liga in die NLA und seither, auch dank geschickten Transfers, immer näher an die Spitze heran. Dass im Team um Topskorerin Nathalie Spichiger das Potenzial für einen Superfinal schlummert, war bekannt.