Die französische Rad-Ikone Raymond Poulidor ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Er war seit Anfang Oktober wegen einer Herzschwäche im Spital.
Als «ewiger Zweiter» wurde Poulidor zu einem der beliebtesten Radrennfahrer Frankreichs. Achtmal stand er bei der Tour de France auf dem Podest, das letzte Mal 1976 als 40-Jähriger. Gewinnen konnte er die Rundfahrt in seiner Heimat nie. Speziell in Erinnerung bleiben seine Duelle mit Erzrivale und Landsmann Jacques Anquetil. 1964 kämpften sich die beiden Ellenbogen an Ellenbogen völlig erschöpft den Puy de Dôme hinauf. In jenem Jahr gewann Anquetil die Tour mit 57 Sekunden Vorsprung auf Poulidor, der bei 14 Teilnahmen nie das «Maillot jaune» tragen konnte.
Acht Podestplätze bei der Tour de France
Poulidor bekundete bei der Tour de France mehrmals Pech, was seine Popularität noch steigerte. «Je mehr Pech ich hatte, desto mehr liebte mich das Publikum und desto mehr Geld verdiente ich», sagte er nach seiner Karriere. Poulidor war beliebter als etwa der fünffache Tour-de-France-Sieger Anquetil. Während Anquetil respektvoll, aber distanziert «Maître Jacques» genannt wurde, erhielt Poulidor von den französischen Fans den Übernamen «Poupou».
Trotz der Rückschläge bei der wichtigsten Rundfahrt kann Poulidor ein schönes Palmares vorweisen. Er gewann unter anderem die Vuelta (1964), Milan – San Remo (1961), die Flèche Wallone (1963) und Paris – Nizza (1972 und 1973). Seine acht Podestplätze bei der Tour de France sind zudem unerreicht.