Angel Cabrera galt einst als einer der besten Golfer der Welt. Jetzt ist er untergetaucht. Interpol sucht den Argentinier, der gegenüber früheren Partnerinnen gewalttätig geworden sei.
Wo steckt Angel Cabrera? Vom 51-jährigen Golfer fehlt jede Spur. Sein letztes Turnier bestritt er im September 2020 in Kalifornien, der letzte Twitter-Eintrag datiert vom 25. November. «Danke an den Grössten. Diego Armando, wir werden dich vermissen», schrieb Cabrera am Todestag seines Landsmanns Maradona.
Wenige Wochen zuvor wurde er von der argentinischen Justiz angeklagt. Er soll vier Ex-Partnerinnen überfallen, geschlagen und bedroht haben. Doch Cabrera ist nirgends aufzufinden. Gemäss einem Bericht der spanischen Zeitung «El Mundo» sucht jetzt deshalb Interpol nach dem Golf-Star, der 2007 die US Open und 2009 das Masters in Augusta gewann.
Man geht davon aus, dass sich Cabrera zurzeit in den USA befindet. Doch sein Touristenvisum wird in wenigen Tagen ablaufen. Interpol hat Cabreras Namen offenbar bereits mit «Code Red» markiert, was bedeutet, dass er mit einem internationalen Haftbefehl gesucht wird. Wenn er gefunden wird, folgt die Verhaftung und Auslieferung an Argentinien, wo die Anklage auf ihn wartet.
«Ich werde dich töten»
Das alles scheint Cabrera egal zu sein. «Ich werde einen Privatjet mieten und dich töten. Die Richter sind mir egal», soll er laut «El Mundo» vor einigen Wochen seiner Ex-Frau Silva Rivadero gesagt haben. Rivadero reichte zwei Anzeigen gegen Cabrera ein: Eine wegen Körperverletzungen und Drohungen im Jahr 2017 und eine wegen Körperverletzungen und Diebstahl im Jahr 2018.
Cecilia Torres, eine andere ehemalige Partnerin Cabreras, berichtete 2016, dass der Golfer sie mit seinen Fäusten schlug, sie bedrohte und versuchte, sie mit einem Lastwagen zu überfahren. Auch Micaela Escudero, eine weitere Ex-Partnerin, gab an, von Cabrera bedroht worden zu sein. Die vierte Ex, Cecilia Torres Mana, veröffentlichte Fotos, in denen sie Verletzungen zeigte, die ihr der Golfer zugefügt haben soll.
Was sagt Cabrera zu all den Anschuldigungen? «Er lacht über die Richter und den internationalen Haftbefehl», sagt Cecilia Torres Manas Anwalt Carlos Nayi der argentinischen Zeitung «Clarin». «Er macht sich über die Gesetze und die Gesellschaft lustig, die ihn während seiner gesamten Karriere begleitet und ihn dabei unterstützt hat, erfolgreich zu sein. Es ist bedauerlich.»
Laut Nayi sei Cabrera ein gewalttätiger Mann und laufe immer wieder Gefahr, die Beherrschung zu verlieren. Bereits 2007, als er die US Open gewann, wurde er für einige Stunden inhaftiert, weil er einen Polizisten tätlich angegriffen haben soll. Es gilt die Unschuldsvermutung.